powerwolf_bloodofthesaintsUnd wieder haben POWERWOLF ihre Anhänger gerade mal 2 Jahre lang auf die Folter gespannt, da werden sie auch schon mit neuem Material versorgt. Bereits letztes Jahr im Herbst begann man mit einer Konzertpause, um sich voll und ganz auf die Produktion der neuen Platte konzentrieren zu können. Und zum wiederholten Mal haben die Wölfe keine Mühen bei den Aufnahmen ihres neuesten epochalen Machwerks gescheut.

An insgesamt 6 Orten (das ist ja schon mal ein Drittel der fiesen 666), darunter 2 Kirchen (wovon eine in Frankreich steht, was mindestens die beiden fehlenden Sechsen ergibt), wurde das Album aufgenommen. Und im Gegensatz zu anderen Bands, die bei den orchestralen Parts gerne mal auf Instrumente aus der Dose zurückgreifen hat man die klassischen Chöre und die Orgel stilecht in den oben schon erwähnten Kirchen aufgenommen.

Dabei sind die Chöre (besonders hervorzuheben natürlich wieder der berühmt-berüchtigte, furchteinflößende Chor der 20 nackten Männer (von einigen Ungläubigen auch als „Speckchor“ diffamiert), bei dessen Anblick Jungfrauen entzückt seufzen und Hopper und Delfine jauchzend Reißaus nehmen) sind zu einem der wichtigsten und markantesten Trademarks geworden und verleihen der Platte das gewisse Etwas. Zumal man es schafft weder überladen noch zu zurückhaltend zu klingen, sondern genau das richtige Mittelmaß findet.

Daß POWERWOLF fast ausschließlich Hits schreiben, muß man eigentlich nicht mehr extra erwähnen. Dafür aber vielleicht die Tatsache, daß die Band mit „Blood Of The Saints“ (das ja bereits letzten Monat erschienen ist) auf einen mehr als respektablen 23. Platz in die deutschen Charts eingestiegen ist. Aber die Scheibe verfügt auch wieder einmal über mehr Ohrwürmer als „nur“ gute Songs. Schlechte braucht man eigentlich gar nicht zu erwähnen, denn solche schreibt der Wolf nicht.

Besonders hervorzuheben ist z.B. „We Drink Your Blood“ (zu dem man auch ein feines Video abgedreht hat), das einen quasi zum Bangen zwingt und das live sicher einer der ganz großen Mitsingtitel wird. Aber auch das herrliche „Sanctified With Dynamite“, das uns enorm wichtige Botschaften („Ehre sei Gott, we explode“) vermittelt, ist ein Hit allererster Güte mit absolutem Ohrwurmrefrain und -melodien.

Mit „Murder At Midnight“ liefert man den dritten und damit letzten Teil der Triologie (Anmerkung des Verfassers: Wie der ein oder andere schon festgestellt hat heißt es natürlich Trilogie. Das kommt nur von den ganzen ohoho-Chören. Da baut man dann gerne bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein o ein), die ihre vorhergehenden Parts in „Saturday Satan“ und „Panic In The Pentagram“ von den beiden vorhergehenden Alben findet. Und auch dieser Song ist einfach ein Ohrwurm. Doch mit „All We Need Is Blood“ kann man sich in dieser Hinsicht noch steigern. Da kann man nur hoffen, daß dieser Song fester Bestandteil des Liverepertoirs wird. So könnte man eigentlich ewig weiter machen. Deshalb nenne ich jetzt einfach den einzigen Song der Scheibe, der nicht absolut formidabel ist: „Son Of A Wolf“ kann nicht wirklich überzeugen. Und das, obwohl Sänger Attila Dorn gerade hier eine sehr gute Gesangsleistung zeigt. Aber irgendwie ist der Song einfach zu sehr Midtempo, es fehlt die Dynamik und der letzte Rums.

Das soll es aber auch schon mit der Negativkritik gewesen sein. Neben den musikalischen Qualitäten kann die Band aber auch textlich mehr als begeistern. POWERWOLF brillieren mit bestechender Logik („Dead boys don’t cry for they can’t die“), kombinieren haarscharf („When the saints are going wild, then the saints are going wild“) oder beglücken uns mit wahrhaft erhabenen Versen („We transpire blood and fire“).

Aber auch den alten Helden erweist man die Ehre, so z.B.  – wie es die Tradition will – Iron Maiden, deren „Fear Of The Dark“ sich doch verdächtig in „Night Of The Werewolves“ eingeschlichen hat. Im Großen und Ganzen versorgen POWERWOLF ihre Gefolgschaft auf jeden Fall wieder mit einem sehr hörenswerten Stück Musik in einem Rundum-Sorglos-Paket. Zwar erfindet man den Wolf nicht neu, das macht aber auch nichts, denn es klingt immer noch sehr gut und alle finden’s geil. Sehr genial sind vor allem die Passagen, in den Attila Dorn besonders tief singt. Das ist genau die richtige Portion Pathos. Und von kosmischer Wichtigkeit ist natürlich auch das Wolfsgeheul im Outro. POWERWOLF haben mit „Blood Of The Saints“ jedenfalls erneut ein Meisterwerk geschaffen. Hosianna Amen! (Anne)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:46 min
Label: Metal Blade
Veröffentlichungstermin: 29.07.2011
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