corpus_christii_luciferianfrequeniciesDas Aushängeschild für portugiesischen Black Metal, CORPUS CHRISTII, macht nun schon seit einiger Zeit als äußerst kompromisslose, brachiale Black Metal Truppe der Sonderklasse von sich reden. Bereits sechs Alben verzeichnet ihre Diskographie, die allgemein als durchaus hörenswert gilt.
Auch ihr nunmehr siebtes Album „Luciferian Frequencies“ macht da keinen großen Unterschied. Es wird geknüppelt, gekeift und gehasst was das Zeug hält. Dabei sorgen insbesondere gewagte Disharmonien für ein außergewöhnliches Musikerlebnis, das seine Zeit braucht.

Geboten werden zehn Tracks voller facettenreicher Monotonie. Treibende Riffs sind der rote Faden, der sich durch die „Luciferian Frequencies“ zieht. Verziert werden jene durch Läufe, die teils enorm schief sind und in den ersten Hördurchgängen ziemlich ungenießbar und gezwungen wirken. Doch wie so oft muss man sich an neue Sachen erst mal eine Zeit lang gewöhnen. Spätestens nach dem dritten Hördurchgang will man dieses Album nämlich gar nicht mehr aus der Anlage nehmen, da es einen Groove hat, der durchaus vergleichbar mit den alten DARKTHRONE Scheiben ist. Doch äußert sich dieser Groove nicht durch eine ölige Eingängigkeit, sondern durch gewagte melodische Ausschweifungen seitens des Gitarristen und des Bassers. Aufgelockert wird „Luciferian Frequencies“, indem in regelmäßigen Abständen auch leichtverdauliche, gefällige Arrangements in die recht komplexen Songstrukturen Einzug erhalten. Interessant sind dabei vor allem Die Duette zwischen Bass und Gitarre, die in so ausgeprägter, qualitativer Art und Weise nicht unbedingt alltäglich sind.
Über allem thront dabei ein Gesang, der hasserfüllter und boshafter gar nicht sein könnte. Durch ihn wird die ohnehin schon gute Musik noch ein entscheidendes Quäntchen hörenswerter. Diverse Experimente mit dem Klargesang erfüllen dazu noch Passagen, in denen das Knüppelharte Drumming mal Pause hat, mit einem regelrecht finsteren Grauen. In diesen glänzt zudem das Gitarrenspiel durch richtig geniale Riffs, die richtig tief unter die Haut gehen. An atmosphärischen Passagen haben die Portugiesen auf keinen Fall gegeizt.
CORPUS CHRISTII bieten auf „Luciferian Frequencies“ einen Black Metal, den man definitiv als originell und nicht alltäglich bezeichnen kann. Zusammen mit der von u.a. DEATHSPELL OMEGA und BLUT AUS NORD eingeführten disharmonischen Intonation, kommen bei CORPUS CHRISTII noch klassische Elemente hinzu, speziell in Bezug auf Eingängigkeit und auraler Finsternis. Gerade Fans von HELL MILITIA wird das sehr gefallen.
Wer es zudem satt hat, immer das gleiche zu hören, oder Kopien von Kopien von Kopien auch noch das Geld hinten reinzustecken, der sollte sich überlegen, sich „Luciferian Frequencies“ zuzulegen. CORPUS CHRISTII ziehen auf diesem Album ihr ganz eigene Ding durch, und begeistern damit durch ihren ganz eigenen Charme. (Jannick)

Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 50:04
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 20.06.2011

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