LonelyKamel_bluesforthedeadAus der Classic Rock-Ecke kommt ja so manches aus Skandinavien..seien es die SPIRITUAL BEGGARS oder eines von Christian "Spice" Sjöstrand´s zahlreichen Projekten wie SPICE AND THE RJ BAND oder BAND OF SPICE. Aus Norwegen, genauer gesagt aus Oslo, stammen die vier Traditionalisten LONELY KAMEL. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum erschien 2008 und jetzt legt die Truppe mit "Blues For The Dead" nach. Ihr Motto heißt "Blues, grooves and a bottle of booze!" und mit dieser Einschätzung liegen sie gar nicht mal so verkehrt. Der Hörer bekommt riffbetonten, bluesigen Stoner / Hard Rock mit einem Dunst aus Psychedelic und einer Schippe Doom geboten. So steht es in der Bandhistory und ich stimme zu.

Bereits der Opener "A Tale Of Madman", macht klar, in welche Richtung die Scheibe geht. Treibende Riffs, garniert mit Bluesläufen und geschickt gesetzten Breaks gehen schön ins Ohr. Beim folgenden "Green Eyed Woman" blitzt vereinzelt sogar was vom Gitarrengott JIMI HENDRIX beeinflusstes hervor. Der Song ist zwar etwas weniger eingängig, aber macht trotzdem Laune. Das Organ von Sänger Thomas Brenna ist für manches Ohr vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, doch der kauzige Gesang harmoniert prima mit dem Songwriting. Uralte BLACK SABBATH zu Zeiten Ihres selbstbetitelten Debüts lassen beim knapp neunminütigen "Stick With Your Plan" einen gewaltigen Eindruck. Die stoischen, eckigen Gitarrenriffs vermischt mit dreckigem Blues drücken ordentlich.

Passend zum Namen hat man bei "Lady Mushroom" das Gefühl, ein dicker Joint wäre gerade im Umlauf; ein psychedischer semi - Hit par excellence. Mit "A Million Years From Home" wird's treibend - rockig und ein schön fuzziges Gitarrensolo gibt's noch obendrauf. "No More Excuses" kommt etwas dröge daher und hat bis auf ein paar nette Riffs wenig aufregendes zu bieten...

Besser wird es mit "Blindfolded", bei dem die Hammondorgel zum Einsatz kommt und lockere Stimmung verbreitet. Das folgende "The Boys" erweist sich als gelungener Bastard aus zähem Stoner Rock und hartem Blues. Eben noch verspielt und dann plötzlich wie eine unumgängliche Mauer. Seinen Abschluss findet das Album mit dem zehnminütigen "The Trip", einem durchschnittlichen Stück, ohne nennenswerte Höhe - oder Tiefpunkte, welches irgendwie belanglos dahinplätschert.

"Blues For The Dead" ist ein eigenwilliges Album, das sicherlich nicht Jedermanns Sache ist, dafür aber auch nicht gemacht wurde. Ein kleines aber feines Klientel wird daran sicher seine Freude haben, denn die Norweger schaffen es die meiste Zeit ein ansprechendes Gebräu aus rauem Blues und doomigem Rock zu mixen. Die Mischung fesselt einen stellenweise richtig, doch in seltenen Momenten hat die Scheibe auch ihre Längen. Eine Prise mehr auf den Punkt kommendes Songwriting oder Heavyness in der an sich gut abgeschmeckten Suppe würde dem einsamen Kamel gut tun. Schlussendlich ist "Blues For The Dead" ein Album wie ein Rausch: in diesem Fall überwiegend geil, aber auch leicht negativ bzw. langweilig behaftet. Trotzdem sollten Fans von SABBATH mit OZZY, KYUSS und Classic Rock - Anhänger dem Longplayer eine Chance geben. (Kevin)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 55:14 min.
Label: Transubstans Records
Veröffentlichungstermin: 28.01.11

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