Deicide_ToHellWithGodUnd wieder ist es soweit: die alten, diabolischen US-Todesbleier von DEICIDE melden sich zurück mit neuem Material der ältesten Schule überhaupt. Diesmal ist es sogar ein Jubiläusrelease, denn die Jungs um Glen Benton veröffentlichen mit „To Hell With God“ ihr bereits zehntes Full-Length-Album.
24 Jahre hat diese Kombo nun schon auf dem Buckel und es besteht wohl kein Zweifel daran, dass ihre alten Scheiben zum essenziellen Fundus eines jeden Death Metal Sammlers gehören.
Auf den Alben der vergangenen Dekade „Scars Of The Crucifix“ und „The Stench Of Redemption“ konnte man hören, wie musikalische Erfahrung und Reife gepaart mit technischer Perfektion klingen sollten. Statt auf nervige Experimente, die so manch alte Band heutzutage abliefert, haben sich DEICIDE nämlich stets nur auf das spezialisiert, was sie ausmacht: Death Metal, wie er besser, brachialer und brutaler gar nicht sein kann.
„To Hell With God“ schließt sich dieser Reihe perfektionierten Death Metals nahtlos an, weshalb alle Fans dieser Band gerne hier aufhören dürfen zu lesen, um sich das Ding schnellstens zu kaufen. Wieder ist es ein technisch höchstausgefeiltes Gitarrenspiel, das seit einiger Zeit von CANNIBAL CORPSE-Urgestein Jack Owen und OBITUARYs Ralph Santolla die Klänge von DEICIDE aufwertet. Neben Riffs, die gewohnt heftig den Staub aus den Boxen fegen, gibt es aber auch die für diese Kombo typischen Soli an jeder nur möglichen Stelle. Dabei durchläuft DEICIDE auf diesem Album ein Maximum an Komplexität, was sowohl die Soli, die Zwischenspiele als auch die Läufe anbelangt. Die Gitarristen haben ganze Arbeit geleistet, wodurch es wohl keinem Fan beim Hören dieser Scheibe möglich ist, den Kopf nicht wild und leidenschaftlich durch die Gegend zu schütteln.

Dieser musikalischen Glanzleistung passt sich auch Steve Asheim an. Der Drummer ist neben Glen Benton immerhin das einzige Gründungsmitglied, welches bis heute noch aktiv bei DEICIDE mitmischt.
Genau so muss sich eine 24 Jahre alte Erfahrung auf dem Schlagzeug anhören. Brutales Gedresche, treibende Rhythmen, gelungene Variationen und das alles in Höchstgeschwindigkeit. Besonders gut gelungen sind die Begleitungen zu den Soli, auf denen Asheim den Geschwindigkeitspegel stetig noch weiter anhebt, um die orgasmische Wirkung dieser Passagen zu verstärken.
Eigentlich ist es fast schon unnötig, die Leistungen des Sängers zu kommentieren. Als Growler gilt Benton nicht umsonst als ein Großmeister seiner Klasse. Das tiefe, voluminöse Grunzen geht einfach mit jedem gesungenen Vers weiter durch Mark und Bein. Dabei schmeicheln auch diverse rhythmische Variationen und Wechsel des Growlstils den Ohren, wodurch zu keiner Zeit Monotonie oder Langeweile aufkommen kann.

„To Hell With God“ enthält aber auch einige neue musikalische Aspekte. Statt die Songs mit durchgehend linearen Riffs zu umrahmen, wurde auf teils diffuse, disharmonische, dennoch sehr gefällige Gitarrenpassagen zurückgegriffen. Damit erhöhen DEICIDE nicht nur die Abwechslung, sondern auch der Anspruch ihrer Musik, was -bei mir zumindest- durchweg gut ankommt.

Es tut gut, mal wieder einen Death Metal zu hören, der nicht nur authentisch ist und eine durch und durch perfektionierte Technik zu bieten hat, sondern auch noch das Feeling der alten Jahre aufleben lässt.
Dieses Album wird definitiv jedem gefallen, der etwas mit rohem, brutalem Todesblei  anfangen kann. Auch alte Fans dieser Kombo werden nicht enttäuscht sein, sondern eher überrascht von der gebotenen Qualität.
Etwas schade ist lediglich, dass dieses Album wieder nur etwas länger als eine halbe Stunde andauert.
„To Hell With God“ ist auf jeden Fall eine Kaufempfehlung für jeden, der mal wieder einen richtigen Death Metal Orgasmus erleben möchte. (Jannick)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 35:49
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 15.02.2011
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