Crucifyre-Infernal-Earthly-DivineGerade einmal vier Jahre lang gibt es die Band CRUCIFYRE, eine Kombo, die sich unter anderem aus Mitgliedern von GENERAL SURGERY, CREMATORY und MORBID zusammensetzt. Wie dieser Umstand schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei wieder einmal um eine Death Metal Band der alten Schule.
Nun feiert CRUCIFYRE mit „Infernal Earthly Divine“ ihr Full-Length-Debüt, denn abgesehen von einer kleinen, viertelstündigen Demoscheibe haben die erfahrenen Jungs noch rein gar nichts veröffentlicht. Nun zeigt sich, ob der Erstschlag dieser skandinavischen Knüppelgruppe etwas taugt, oder nur ein weiteres unnötiges Release unter vielen ist.

 

Auffällig ist in erster Linie die überraschend schwache Produktion, unter welcher der ohnehin relativ unspektakuläre Gesang sehr leidet. Auch die Gitarren hören sich stellenweise an wie auf den „Kultkassetten“ vor zwanzig Jahren. Zu Beginn der CD stört das noch gewaltig, aber nach dem dritten Lied merkt man, dass CRUCIFYRE ihre Musik durch die unsaubere Produktion fast schon veredeln.
Die Gitarristen sind, wie ihre Erfahrungen von CREMATORY und MORBID auch erwarten lassen, wirklich überaus gut. Fesselnde Riffs, die von komplexen Läufen umrahmt werden und, leider viel zu selten, in präzise Soli ausarten, sind in einigen Liedern zu vernehmen. Durch gezupfte, bewusst disharmonische Läufe, die von beiden Gitarristen gleichzeitig und gegenläufig eingespielt werden, kommt es stellenweise zu Passagen, die mich stark an die eigenständige Gitarristenarbeit von WATAIN erinnern. Dazu kommt ein auf die Melodie abgestimmtes Rhythmus-Riffing, welches den überwiegend rohen Todesblei mit etwas flüssiger Harmonie abschmeckt.
Der Bass und der Schlagzeuger sorgen dabei dafür, dass die Geschwindigkeiten nicht ausarten. Überwiegend hält sich CRUCIFYRE nämlich im Midtempobereich auf, was aber durch abwechslungsreiches Drumming erträglich gestaltet wird.
Abgesehen von kurzen Zwischenspielen von Klavieren, Chören und den ab und an auftauchenden Gitarrenexzessen, gibt es jedoch überhaupt keine Abwechslung. Leider ist „Infernal Earthly Divine“ alles andere als innovativ. Da die Highlights einfach zu selten zur Geltung kommen, ist dieses Album überwiegend fast schon langweilig. Schon viel zu oft wurde diese Art der Musik auf die Fans losgelassen, als dass CRUCIFYRE jetzt damit glänzen könnten.

Wer auf stinknormalen, skandinavischen Death Metal steht, wie er sich schon seit vielen Jahren etabliert hat, sollte nicht davor zurückschrecken, beherzt zuzugreifen. Wer eine gute, solide Gitarrenarbeit und diverse melodische Schmankerl in geringen Dosen mag, wird auch keinen Fehler mit diesem Album machen.
Man könnte ihre Musik fast schon als relativ magere Kombination aus DARKTHRONE und WATAIN bezeichnen, die keiner der beiden Bands auch nur annähernd gerecht wird. Darum ist CRUCIFYRE für mich auf jeden Fall eine Band, die man zwar anhören kann, die man sich aber nicht merken muss. (Jannick)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 41:37
Label: Pulverised Records
Veröffentlichungstermin: 2010
Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Letzte Galerien

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015