Murderdolls_Women_And_Children_LastNach acht Jahren Pause meldet sich die Horror - Metal / Rock - Formation MURDERDOLLS mit einem neuen Album zurück. Die Truppe um Drumlegende Joey Jordison (SLIPKNOT) und Wednesday 13 (FRANKENSTEIN DRAG QUEENS FROM PLANET 13) konnte für Gitarrensoli bei zwei Songs sogar Mick Mars von MÖTLEY CRÜE gewinnen. Sie wollen mit ihrer Mischung aus Horrorpunk, Modern / Industrial Metal und dreckigem Glam Metal erneut die Leute schockieren. Nach ihrem 2002 erschienenen Debüt “Beyond The Valley Of The Murderdolls” und einigen umjubelten Auftritten, juckte es den beiden wieder in den Fingern und sie spielten den Nachfolger “Women And Children Last” ein. Ab geht die Geisterbahnfahrt!

Nach gesprochenem Intro gibt’s direkt auf die Glocke. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Mörderpuppen rufen zum Gottesdienst in der “Chapel Of Blood”. Dort halten sie eine stampfende Messe, die angetrieben von Jordisons mächtigem Beat ordentlich nach vorne groovt. Langweilig wird es auch mit dem folgenden “Bored `Till Death” nicht, selbst wenn der Songtitel was anderes aussagt. Ein flotter, harter Rocker. Bei “Drug Me To Hell”, wobei der Name eine Anspielung auf Sam Raimis letztes Machwerk “Drag Me To Hell” darstellt, darf Mick Mars das erste Mal die Axt schwingen. Die Rock ´n´ Roll - Nummer macht Spaß, doch das Gitarrensolo hat einen nicht gerade aus den Socken. Hat irgendwie nichts außergewöhnliches …

“Nowhere” fällt vergleichsweise fast fröhlich aus und überrascht mit teilweise poppiger Attitüde. Trotzdem gefällt das Stück und die beiden Gitarrensoli sind Rock ´n´ Roll pur! Das folgende “Summertime Suicide” kombiniert punkiges Riffing mit einer ordentlichen Glam Metal Schlagseite und einem Stadion - Rock tauglichen Chorus. So eingängig fällt “Death Valley Superstars” nicht ganz aus, macht aber trotzdem Spaß. Beim Gitarrensolo wird man teilweise an den Frontberserker der BLACK LABEL SOCIETY, Zakk Wylde erinnert.
LAMB OF GOD - artiges Geriffe brettert bei “My Dark Place Alone” auf den Hörer ein. Unterlegt vom flinken Schlagzeugspiel Joey Jordisons, der bei den mörderischen Puppen live lieber in die Sechssaitige haut, geht auch der Song gut rein. Der folgende harte Rocker, der direkt zum Luftgitarrespielen einlädt, hört auf den Namen “Blood Stained Valentine” und könnte ein echter Hammer im Liveset werden, denn bereits in der Studioversion sind die “Hey - Rufe” schon integriert. Außerdem fällt dort auch das Gastsolo von MÖTLEY CRÜE´s Mick Mars deutlich geiler aus als sein erster Beitrag. Immer wieder von Breaks durchsetzt, bringt “Pieces Of You” spätestens beim Solo etwas Pop Punk - Feeling rüber und treibt immer wieder nach vorne. Wah Wah - Sound und Polizeisirenen erwarten einen beim “Homicide Drive”, dass kurzzeitig an RAMMSTEIN erinnert.
“Rock ´n´ Roll Is All I Got”, hört sich an, wie eine oft gebrauchte Floskel, die wohl schon so mancher abgehalfterte Rockstar zu sagen pflegte, doch der gleichnamige Song macht Spaß und vermittelt absolut nicht den Eindruck, eine Art Hilfeschrei zu sein, sondern vielmehr ein Statement, auf dass man stolz ist. Laut den MURDERDOLLS gibt es kein Happy End, denn der vorletzte Song schimpft sich “Nothing´s Gonna Be Alright”, ein kurzer knackiger Punkrocksong. Zum Schluss gibt’s noch einmal ordentlich auf die Zwölf, mit dem schnellen “Hello, Goodbye, Die”, welches einen gelungenen Abschluss darstellt.

Die MURDERDOLLS servieren eine blutige Platte, mit der sie gar nicht erst versuchen, durch balladeske Momente zu glänzen, sondern durchgängig rotzig, dreckig und roh rocken. Manchmal wird richtig Gas gegeben, aber meist grooven die Stücke monströs vor sich hin. Die Gitarren drücken, der Bass wummert und die Drums sowie der Gesang sind ebenfalls kraftvoll. Jordison fällt positiv durch sein Gitarrenspiel auf. Die Riffs sind griffig und hart zugleich und bei den Soli glänzt er durch Feeling. Die meisten Songs gehen schnell ins Ohr und die Grundstimmung ist düster und versprüht durchgängig Horrorfeeling. Der deftige Cocktail besteht unter anderem aus Hair Metal, Horrorpunk, dreckigem hartem Rock ´n´ Roll, ein wenig Industrialgeriffe, modernem Metal und einer rotzigen Attitüde. Der Longplayer hat außerdem großes Partypotential … auch wenn es noch ein bisschen hin ist bis zu Halloween: diese Platte ist der passende Soundtrack für eine schaurig schöne Fete! (Kevin)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 44:43 min.
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichngsdatum: 27.08.2010

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