gloria_morti_anthems_of_anihilation.jpg Finnland ist wohl die erste Anlaufstelle, wenn es um dreckigen, rohen Black Metal der alten Schule geht. Eher untypisch für dieses Land sind moderne Grenzgänge in diesem Genre, wie sie von z.B. GLORIA MORTI fabriziert werden.
Das 1999 ursprünglich als Thrash Metal-Kombo geplante Projekt änderte nach einigen Besetzungswechseln ihre musikalische Ausrichtung, indem sie sich eher der Black/Death Metal-Richtung zuwendeten. Seither konnten GLORIA MORTI bereits mit den Alben „Lifestream Corrosion“ und „Eryx“ die internationale Musikpresse für sich begeistern. Die große Popularität blieb dennoch aus, weshalb sich diese Band noch überwiegend im europäischen Underground aufhält.
Ihr aktuelles Album „Anthems Of Annihilation“ verfolgt weiterhin die Kombination aus modernen Elementen, die in allen heftigen und schnellen Geschwindigkeiten, ausgestaltet werden. Dazu verpassen GLORIA MORTI ihrer Musik noch einen ordentlichen Schub Melodie, der in die Songstrukturen sehr gut einbezogen wird.

 

Im Gegensatz zu den meisten anderen Bands, die einen so regen Keyboardeinsatz haben, verstehen es die Jungs von GLORIA MORTI, ihre Songs mit steigernder Symphonität auszugestalten. Das hat zur Folge, dass die Lieder alle jeweils nach und nach einem Highlight zusteuern, das sich durch fast schon heroisch anmutende, monumentale Klangpassagen zu erkennen gibt.
Dazu sind durchweg auch interessante, abwechslungsreiche Gitarrenläufe und -soli zu hören, die das vielschichtige Drumming optimal ausnutzen.
Überwiegend gibt es sehr schnelles Geknüppele, was fast schon an 1349 erinnert. Dem Hörer verbleibt kaum eine ruhige Minute, um mal durchzuschnaufen, um das gehörte zu verarbeiten. Lediglich einige wenige kurze Instrumentalpassagen gewährleisten, dass man keine Kopfschmerzen bekommt.
Sehr interessant ist die Art und Weise, wie GLORIA MORTI trotz dieses Geknüppeles durchweg absolut melodisch ist, wofür übrigens sowohl Keyboarder als auch Gitarristen durch vorbildliche Zusammenarbeit sorgen.

Dieses extreme, musikalische Fundament wird dazu noch von einer tief grunzenden Stimme ausgestaltet, die sich stets im Wechsel mit hochfrequentem Kreischen befindet. Die Songs sind vom Gesanglichem her eine Art Mischung aus DEICIDE und DARK FUNERAL, die sich wahrlich hören lassen kann.

Was dieses High-Speed-Konzept jedoch immer etwas mit sich führt ist der Umstand, dass die Konzentration beim Hören innerhalb kürzester Zeit flöten geht. Die schönsten Melodien bringen nichts, wenn man sich vor lauter Gebolze nicht mehr auf die Musik konzentrieren kann, was etwas schade ist.
Freunde der richtig schnellen Musik, die bei 1349 ganz allgemein die Melodie vermissen, sollten sich dringend mit GLORIA MORTI vertraut machen. Auch dürften Fans des modernen Metals der Marke DESTINITY, die sonst nichts mit Black Metal anfangen können, dieser Band etwas abgewinnen können.
Wer jedoch minimalistischeren Black Metal der alten Schule bevorzugt, sollte sich von dieser Band fernhalten. Minimalismus ist für GLORIA MORTI ein Fremdwort, ebenso wie moderate Geschwindigkeiten und rohe Songstrukturen. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:18
Label: Cyclone-Empire Records
Veröffentlichungstermin: 30.07.2010
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