Doch starten tut das Werk mit dem selbstgeschriebenen Titeltrack, der mit fetzigem Riffing und einer mächtigen Hookline im Chorus aufwartet. Ein Hit, der direkt zündet! “He´s A Whore” ist ein Punkrocker, der mit seiner Rotznäsigkeit gefällt.
Rock´ n ´ Roll gibt’s mit dem SWEET - Klassiker “AC/DC”, der in sleazigem Gewand perfekt intoniert wurde. Weiter geht’s mit “Nobody´s Fault”, einem eher stampfenden Rocker, mit feinem Talkboxeinsatz.
Mit “Another Bad Day” ist auch Resteverwertung auf dem Album zu finden … in diesem Fall jedoch nicht negativ gemeint. Das Stück hat es im Jahr 2000 nicht auf das
MÖTLEY CRÜE - Album “New Tattoo” geschafft, aber Vince gefiel das die Ballade schon damals so gut, dass er sie irgendwann auf jeden Fall veröffentlichen wollte. Auch wenn der Song eine zuckersüße US - Radioballade ist, gefällt er doch durch schöne Gesangs - und Gitarrenmelodien; kurz gesagt, was für´s Herz.
Dafür schimmern die punkigen Wurzeln im nächsten Song wieder mehr durch, denn dabei handelt es sich um “No Feelings” von den britischen Punkurgesteinen SEX PISTOLS. Der Song ist natürlich nicht mehr ganz so roh, wie von den Pistolen damals, hat aber dafür mehr Rock ´n´ Roll drin und wirkt dadurch auch schön fetzig.
Mit einem Western - Intro versehen startet der harte, dreckige Bluesrocker “Long Cool Woman”, gefolgt von einem Tribut an DIE größte deutsche Hardrockband. SCORPIONS “Another Piece Of Meat” wird gekonnt und sogar einen Tick flotter verwurstet. “Who Will Stop The Rain” ist eine erstklassige Countryballade, die (fast) ganz ohne E - Gitarrenpower auskommt und sich bloß auf Akustische Gitarren stützt. Ungewöhnlich für Fans härterer Klänge, aber ganz sicher nicht schlecht, sondern gefühlvoll intoniert.
Vince traut sich sogar an den King höchstpersönlich ran und versucht sich an einem der unzähligen ELVIS PRESLEY - Klassiker, den auch schon die Texanischen Bartgesichter ZZ TOP neu vertont haben … dabei handelt es sich natürlich um “Viva Las Vegas”, die Hymne auf die Stadt der Sünde. Der Song ist härter und schneller als die ZZ TOP und ELVIS - Versionen, reicht aber natürlich nicht an die Klasse des Originals ran. Trotzdem gelungen. Außerdem wird ELTON JOHN´s “The Bitch Is Back” einer Frischzellenkur unterzogen, die in einem an KISS erinnernden Gitarrensolo ihren Höhepunkt findet!
Die oben bereits genannten Langbärte ZZ TOP bekommen mit einer Neuinterpretation von “Beer Drinkers And Hell Raisers” ebenfalls ein Stück der “Cover - Torte”. Natürlich ebenfalls mit etwas erhöhtem Arschtrittfaktor, aber trotzdem mit feinstem Groove versehen.
Natürlich kann man sagen, dass ein Album, dass bis auf zwei Songs nur aus Coverversionen besteht langweilig ist, aber andererseits: Scheiss drauf! “Tattoos And Tequila” macht zu jeder Sekunde Spaß und langweilt nicht einen einzigen Moment! Das Album rockt fast durchweg hart, hat ruhige, besinnliche Momente, ist manchmal richtig heavy, ab und zu auch schweißtreibend rock´n´ rollig und teilweise rotzig bis punkig. Eine perfekte Partyplatte, die einfach Spaß macht und genügend Abwechslung bietet. Besonders jetzt, wo langsam mal der Sommer kommen müsste, kann jeder MÖTLEY CRÜE - Fan und alle anderen Hard ´n´ Heavy Rocker / Metaller bedenkenlos zuschlagen. (Kevin)
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 41:13 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 04.06.2010
Judas Priest
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