tommy_titus_gunn_cover.jpgWas für ein dreckiger Bastard ist denn das bitte? Diese Frage stellte sich mir, als ich das erste Mal TITUS TOMMY GUNN, das Nebenprojekt des ACID DRINKERS Sängers/Bassisten Tomasz “Titus” Pukacki hörte…Der Pole hat ein zwei weitere Mitstreiter um sich gescharrt und ein neues, rockigeres Projekt am Start. Den ersten Output, “La Peneratica Svavolya” können wir nun bewundern. Das Trio verleugnet auch bei den Künstlernamen seine Einflüsse nicht, so nennt sich der Gitarrist Lemmy und der Drummer Viking. In diesem Sinne: let´s start with the Rock´n´Roll - Kick - Ass - Show!

Das Album beginnt schon direkt ziemlich abgefucked mit einem Didgeridoointro! Danach geht’s mit treibendem Bass und fetten Gitarren weiter. Erster Song - Volltreffer! Die Polen scheuen sich nicht, folkloristisch angehauchte Gitarrensoli und ein Didgeridoo einzusetzen und punkten damit.

“Varran´s 10” schwingt eher in eine rock´n´rolligere Richtung. Schnell, auf den Punkt gebracht und mitreissend. Ein punkiges Bassintro erwartet uns in “The Awakening”; diese aufmüpfige, rebellierende Grundstimmung wird auch im Rest des Songs beibehalten. Strange wird’s wieder bei “Scarass”, weil dort wieder das von den Aborigines eingesetzte Blasinstrument eingebaut wird, doch man muss schon wieder zugeben, dass es sich passend in den Gesamtsound einfügt und zur geilen Stimmung des Songs beiträgt. Genau das sind die Experimente, die manche Bands ruinieren, oder aber eine Stufe auf der Karriereleiter nach oben bringen würden. Die Kunst liegt darin, (genrefremde) Einflüsse in den ureigenen Sound zu integrieren ohne seine eigenen Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Dieser Grat ist schmal, jedoch beweist eine Band wie TITUS TOMMY GUNN, dass man durchaus darauf wandeln kann.

Der nächste Song fängt etwas ruhiger an, nur um dann plötzlich zu explodieren und ordentlich an Fahrt zu gewinnen. Tolle Achterbahnfahrt, die gegen Ende wieder langsamer wird! “Vein Calls: Eat!” hat einen leicht psychedelischen Touch und kommt zwar powervoll, jedoch gleichzeitig etwas verkiffter als die restlichen Songs rüber. Doch auch diese Stimmung wird passend eingefangen!
Passend zum Titel regiert in “One Scotch Please” die schottische Trinkmentalität. Untermalt wird das von einer immer wiederkehrenden Gitarrenmelodie, die an Dudelsackfolklore erinnert. Leicht fröhlich, aber doch schön galoppierend.

Ein wahnsinnig pumpender Basslauf verleitet einen bei “The Singer” zum abgehen. Man kann nur schwer dabei stillstehen. Und weiter geht’s mit einem versauten Rock´n´Roller, bei dem das Tanzbein ebenfalls geschwungen werden muss. Seinen Abschluss findet das Album mit einem heavy rockenden Rausschmeisser, der auf den Namen “As Long As You” hört und den Zuhörer noch einmal richtig mitreisst.

Ein Album wie ein Orkan, das einerseits bereits beim ersten Hören erstaunlich greifbar und präsent ist, andererseits aber auch noch nach mehreren Durchläufen immer noch neue Schmankerl zu bieten hat. TITUS TOMMY GUNN schaffen es gekonnt, verschiedenste, genrefremde Einflüsse und Instrumente in ihren eigenen Bandsound zu integrieren ohne dass es aufgesetzt wirkt. Die Produktion ist druckvoll und gelungen, wobei besonders der ordentlich drückende Basssound ins Ohr sticht. In diesem Fall ist der dominante Bass aber absolut passend und zu keiner Sekunde fehl am Platz.
Um auf meine Frage am Anfang zurückzukommen: “La Peneratica Svavolya” gibt uns harten, dreckigen, high energy Metal´n´Roll, der manchmal richtig heavy, punkig, melodisch oder einfach ziemlich strange ist. Am ehesten mit MOTÖRHEAD auf Speed, LSD und manchmal ungewöhnlicher Instrumentierung zu vergleichen, kann man dieses Debut als Partyalbum par excellence empfehlen! (Kevin)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 42:07 min
Label: Mystic Production
Veröffentlichungsdatum: 15.12.2009

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