dead_alone_vitium.jpgDie Sonne scheint, langsam wird’s wärmer draußen und trotzdem braucht man manchmal Musik, die einen wie einen Schlag in den Magen trifft. Ab und zu muss die Musik traurig, düster und fies klingen, obwohl im Garten die Blumen blühen … was gibt’s da also besseres als eine Runde Doom - Death?

Genau den liefern uns DEAD ALONE, die jedoch nicht, wie vielleicht zu erwarten wäre aus dem hohen Norden kommen, sondern im südlich gelegenen Bayern, genauer gesagt in München der Dunkelheit huldigen. Mit ihrem Zweitwerk “Vitium” schicken sich die Jungs um Gründungsmitglieder Martin Hofbauer (Gitarre) und Florian Hefft (Vocals / Bass) erneut an, einen Mantel der Finsternis über der Welt auszubreiten.

Das Intro hört auf den Namen “Follow” und knistert bzw. quietscht nur so vor sich hin … dann geht’s sofort über in ein Killerdoomriff! “The Road To Perdition”, so der Name des Tracks, ist also Programm. Immer wieder wechseln sich doomige Parts mit deathmetallischem Geschraddel ab. Feine Sache! In “Reign Of Decay” wird schnurstracks reinmarschiert und dabei geht es meist groovig zur Sache. Eingestreute Melodiebögen bzw. das fast schon positive Gitarrensolo lockern die bedrückte Stimmung etwas auf.
“Collapse” beginnt ruhig mit Akustikgitarren, bevor es in ein Inferno übergeht. Abwechslung wird durch immer wiederkehrende Stampfparts gewährleistet. Einen Marsch auf der Snaredrum gibt es beim folgenden “Scars” zu hören, welches sich zu einem mächtigen Plattwalzer entwickelt, der jedoch mit einer ruhigen höchst melodischen Passage positiv überrascht. Ein Monumentalwerk, das über die gesamte Zeit von 8:32 Minuten fesselt! “Inside The Void” treibt gut nach vorne und fetzt ebenfalls ordentlich.

Fast schon schwarzmetallisch fängt “Catharsis Along The Treshold” an, nur um dann grooviger zu werden, jedoch ohne an Gewalt oder Aggressivität zu verlieren. Die sporadisch eingesetzte Melodie lässt den Song auch nicht weicher klingen, sondern unterstreicht die dunkle Atmosphäre ideal. Stimmungsvoll geht’s mit “Syndrome” weiter, zwar teilweise ruhiger, doch zwischendurch nimmt der Song immer wieder an Fahrt auf. “Abandoned” fällt qualitativ etwas ab im direkten Vergleich zu den restlichen Songs, weil ihm irgendwie das besondere Etwas fehlt. Es ist ein gutklassiker Midtempotrack, der nur irgendwie nicht hängen bleibt.
Das Ende wird mit “Dead End” von einem gesprochenem Intro eingeleitet, bevor ein tolles Doomriff rausgeschleudert wird und die Growls einsetzen. Dieses Stück stellt eine perfekte Mischung aus doomiger Erhabenheit und fiesem Death Metal dar.

Die bayerischen Schwarzseher schaffen es mit ihrem zweiten Longplayer gekonnt meist groovigen Deathmetal mit düsteren Doomriffs zu kombinieren. Sie klingen dabei frisch und unverbraucht; scheuen auch den Einsatz genrefremder Akustikparts nicht und streuen die ein oder andere Melodie mit ein, um Abwechslung zu gewährleisten. Der Sound der Platte passt hervorragend zu dem düsteren Gesamtergebnis und klingt jederzeit druckvoll und doch nicht zu künstlich. Der Gesang wechselt zwischen tiefen Growls, wenigen cleanen bzw. gesprochenen Intros / Zwischenparts und Gekeife. Die Songs von “Vitium” gehen relativ schnell ins Ohr, gerade weil sie doch eher grooviglastig als technisch sind. Obwohl die Musik beim genaueren Hinhören viele Feinheiten birgt, ist sie doch jederzeit zugänglich und nicht überfrachtet. Somit ist die neue Scheibe von DEAD ALONE durchaus ein Tipp für alle Deathmetaller mit minimalem Hang zu Melancholie. Völlig kitschfrei und jederzeit authentisch kommt die dunkle Stimmung der Truppe rüber. Weiter so! (Kevin)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 43:47 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 30.03.2010

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