fortid-voluspa.jpgEs wird wohl immer eine Streitfrage bleiben, ob ein Konzeptalbum, das „nur“ inmitten einer Konzeptalbenreihe steht, für sich gut sein kann oder nicht. Immer öfter sieht man kleine Anhängsel neben dem Albennamen, die anzeigen sollen, wie das Album chronologisch in das Gesamtkonzept einzugliedern ist. Ich persönlich halte das für nicht ganz so toll, denn das schreckt diejenigen ab, welche nicht im Besitz der Vorgängerwerke sind. Zum anderen hat man so etwas wie eine Kaufgarantie, die von den Fans ausgeht, welche schon die Vorgänger gekauft haben.
Mit „Voluspa Part III“ endet die Trilogie „Voluspa“ der Band FORTID. Leider kenne ich weder Part II noch Part I, weshalb ich keine Vergleiche ziehen kann. Die Tatsachen, dass FORTID nicht nur von Island nach Norwegen gezogen ist und dort eine fast vollständige Lineup-Rundumerneuerung vollzog, sondern auch das Label wechselte, lässt mich jedoch in dem Glauben, dass sich dieses Album doch etwas von seinen Vorgängern abhebt.

Es beginnt mit einem Ambientintro, das langsam auf die eigentliche Musik hinführt. Diese Idee ist zwar etwas veraltet, aber immer wieder gerne angewandt. Auf einmal beginnt die eigentliche Musik. Doublebass, animalisches Gekreische und ein finsterer Gitarrenlauf wecken den Hörer von dem Schlaf auf, den das Intro erzwungen hat. Die Melodien sind sehr eingängig, der Gesang könnte besser nicht sein. Das erste richtige Lied ist also echt klasse. Schade ist jedoch, dass mit diesem Opener das ganze Pulver bereits zum Anfang verschossen wurde. Das drückt jeden Eindruck nach unten, denn das, worauf Appetit gemacht wurde, wird einfach nicht erfüllt. Statt kaltem, sauberem Black Metal erwartet einen klargesungener Dark Metal. Gegen Ende des Albums werden die Akustikparts immer länger und der Black Metal Anteil immer geringer. Das ist zwar schön, wenn man keinen Black Metal mag, aber dann, würde ich sagen, kauft man sich sowieso kein FORTID Album.

Vernachlässigt man die ungeschickte Albenstruktur einfach einmal und versucht die Musik einfach so zu hören, ist „Voluspa Part III“ gar nicht mal so schlecht. Die überwiegend doomigen, klargesungenen Lieder erzeugen eine dunkle Atmosphäre, die untermalt wird von dem monotonen und langsamen Schlagzeugspiel. Nicht umsonst ist keines der sieben Lieder kürzer als vier Minuten. Der Kontrast, der dadurch mit den heftigen Black Metal-lastigen Songs entsteht, ist jedoch einfach nicht jedermanns Sache. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen Geschreddere und beruhigenden Klängen. Alles hört dann aber auf, wie es begann. Das letzte Lied ist wieder ein schwarzmetallischer Kracher, wenn auch etwas langsamerer Natur. Kombiniert mit Keyboardklängen führen die kurzen, prägnanten Gitarrenriffs gemächlich dem Ende zu, und schon sind die knapp fünfzig Minuten vorbei.

Black Metaller der ganz alten Sorte erinnern sich vielleicht noch an IN THE WOODS…, die in den frühen Neunzigern ganz populär waren. Diesen wird auch FORTID sehr gut gefallen, denn die Songstrukturen sind überwiegend sehr ähnlich.
Letztlich ist „Voluspa Part III“ nichts anderes als ein sehr gutes Dark Metal Album, dessen Lieder die falsche Reihenfolge haben. Das ist soweit verzeihbar, da die Musik einfach professionell und weitestgehend sehr schön ist. Dafür gibt es 6,5 Punkte. (Jannick)  


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 44:45
Label: Schwarzdorn Production
Veröffentlichungstermin: 26.03.2010  

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Letzte Galerien

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015