chthonian_thepreaching.jpgDer finnische Black Metal wird vielerorts zu Recht geliebt und gelobt. Die rohe und extreme Spielweise, die diesen auszeichnet, wird insbesondere von den Leuten geschätzt, denen es musikalisch nicht dreckig genug zugehen kann. Die Band CHTHONIAN versucht dabei schon seit 1998 aktiv in dieser Szene mitzumischen. Mit „The Preachings Of Hate Are Lord” setzen die Jungs ihr erst zweites Album in die Welt. Dementsprechend kamen mir zwei Gedanken: entweder müssen die Alben qualitativ sehr hochwertig sein, oder diese Band ist nicht besonders motiviert.

Gleich zu Beginn des Albums wird man mit dem vertraut gemacht, was einem die kommenden gut dreißig Minuten um die Ohren geschlagen wird. Die Musik ist sehr schnell, sehr monoton und sehr abwechslungsarm.

Der Sänger gröhlt sein 08/15 Programm, das sich stellenweise anhört wie typischer Metalcoregesang der Marke SOULFLY oder SEPULTURA. Rhythmisch einwandfrei und passend eingespielt integriert er den Gesang in die vom Doublebass des Schlagzeugs dominierte Musik. Dennoch finde ich persönlich, dass es im extremen Death/Black Metal einfach nicht passt, wenn sich der Sänger anhört wie Max Cavalera. Das sollte dem Thrashmetal und dem Metalcore überlassen sein. Die Gitarrenläufe sind sehr minimalistisch und klingen in sich sehr einfallslos, weil schon sehr oft gehört. Auch die spielerischen Fertigkeiten der Gitarristen lassen etwas zu wünschen übrig. Im Großen und Ganzen sind diese zwar akzeptabel, aber leider nicht wirklich überzeugend. Diese Aspekte lassen CHTHONIAN wie eine Band dastehen, die es noch nicht so lange gibt. Genaugenommen erweckt nichts den Eindruck, dass man es mit einer zwölf Jahre alten Band zu tun hat.

Das ist ziemlich schade, muss aber nicht heißen, dass man sich „The Preachings Of Hate Are Lord“ nicht anhören kann. Gerade Fans von SOULFLY o.ä., die es gerne etwas härter haben möchten, könnte CHTHONIAN sehr gut gefallen. Auch Freunden der extremen Musik, die dem Black Metal nichts abgewinnen konnten, weil dieser überwiegend finster und bedrückend ist, könnte der fast schon „freundliche“ Schwarzmetall der Finnen gefallen. Fans des typischen finnischen Black Metals werden wohl eher enttäuscht sein. CHTHONIAN kann man überhaupt nicht mit den Pionieren HORNA oder BEHEXEN vergleichen.  

Da “The Preachings Of Hate Are Lord” irgenwo so eine Art halbstündige Durchschnittsmusik ist und man von einer zwölf Jahre alten Band wesentlich mehr erwarten kann, fällt es mir schwer, eine Bewertung zu fällen. 5 Punkte halte ich daher für angemessen, jedoch mit der Bemerkung, dass es genügend Leute geben wird, die 5 +/- 2 Punkte geben würden. (Jannick) 


Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 32:42
Label: Woodcut Records
Veröffentlichungstermin: 18.02.2010

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