etos_cotdw_cover_mascd0609.jpgDie Geschichte der Gothic-Metaller von ETERNAL TEARS OF SORROW war eigentlich schon Ende 2001 beendet, als man vom Tourstress ausgezehrt das Handtuch warf. Nach drei Alben kam mit der Tour im Vorprogramm von NIGHTWISH die große Chance, doch in der Folgezeit mutete man sich zu viel zu, ein Album „A Virgin And A Whore“ später war erst einmal Schicht.
Doch 2005 kamen die beiden Bandköpfe der Finnen Altti Vetaläinen und Jarmo Puolakanaho zu dem Entschluss die Sache weiterzuführen, 2006 entstand „Before The Bleeding Sun“, dann drehte sich das Besetzungskarussell wieder. Juho Raappana ersetzte den langjährigen Drummer Petri Sankala und mit Jarmo Kylmänen kam ein weiterer Sänger dazu. Obwohl der für die Klargesänge zuständig ist, werkelte man doch am härtesten Album der Bandgeschichte, welches nun unter dem Titel „Children Of The Dark Waters“ in den Läden steht.

Das schwülstige Keyboard-Intro lässt einen auch kaum daran denken, vielmehr kristallisiert bei den einsetzenden Akkorden der typische FinnVox-Sound heraus. Diesen sehr wuchtigen epischen Klang verpassten Mikko Karmila und Mika Jussila schon vielen namhaften Acts wie NIGHTWISH oder SONATA ARCTICA.

Doch dann brettern die von DoubleBass-Salven getriebenen Rifffolgen des Openers „Angelheart, Ravenheart“ los, man legt an Bombast noch zu, aber auch an Härte. Die flächigere Strophe gipfelt in einem an frühe MOONSPELL erinnernden Refrain, bevor Leadfills den Song in ruhigere Passagen führen, um am Ende wieder loszulegen.
Das folgende, deutlich schnellere „Baptized By The Blood Of Angels“ tendiert fast schon zum Blackmetal der Marke DIMMU BORGIR mit seinen flirrenden Keys über scharfe Riffs, was auf der Scheibe noch öfter zu hören sein wird. Ein paar Chöre verleihen dem ganzen dann eine eigene Note. Die Single „Tears Of Autumn Rain“ zieht ebenfalls das Tempo an, obwohl diese melodischere Akzente setzt. Hier regieren kraftvolle Akkorde, die von einem perlenden Piano nach vorne getrieben werden.
Ebenfalls stark ist das zwischen unterschiedlichen Gesängen sowie getragenen Momenten und Raserei hin – und herpendelnde „Diary Of Demonic Dreams“. Dazu gesellen sich einige gute Soli von Risto Ruuth, aber auch Keyboarder Janne Tolsa darf das ein oder andere Mal ran.

Doch diese vielen Stilmittel, die häufigen Tempowechsel gehen klar auf Kosten der Zugänglichkeit, da es die Band nicht fertig bringt einzelne Parts miteinander zu verschmelzen. Streckenweise wirkt das doch sehr abgehackt, das atmosphärische Element, welches beispielsweise die ersten SIRENIA-Sachen auszeichnete ist hier nicht so ausgeprägt.
Melodien können sie gute schreiben, kein Wunder, sind ja Finnen, aber an Top-Bands wie SENTENCED, welche im melodisch-tödlichen „Midnight Bird“ durchscheinen reichen sie nicht heran. Ebenfalls gut anzuhören ist die Piano-geführte Ballade „Sea Of Whispers“, die mitsamt Reprise am Ende die Ausnahme darstellt.
Ebenfalls etwas beißen tun sich die von Miriam Renvag (RAM-Zet) und Heidi Parviainen (AMBERIAN DAWN) vorgetragenen weiblichen Gesänge mit der härteren und druckvolleren Ausrichtung. Gerade in der zweiten Hälfte verkitschen ETERNAL TEARS OF SORROW so manches Arrangement ein wenig, sei es bei dem an Paganmetal angelehnten „When The Darkest Nights Falls“ oder der NIGHTWISH-Epik von „Nocturne Thule“.

Bleibt am Ende ein solides Darkmetal-Werk, das den Spagat zwischen Sound-Wucht und Härte nicht ganz so perfekt hinbekommt wie einige der hier genanten Truppen. Dennoch können sich Anhänger der genannten Combos „Children Of The Dark Waters“ gerne genauer anhören. Schade, aufgrund der Fähigkeiten wäre da mehr drin gewesen, statt auf dicken Sound hätte man besser auf etwas mehr Atmosphäre oder direktere Härte gesetzt. (Pfälzer)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:32 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 22.05.2009

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