nevertrust_eyeoftheobserver.jpgWenn ich das Wort Alternative (Metal) höre nehme ich normalerweise Reißaus. Normalerweise! Da jedoch die Ausnahme die Regel bestimmt, verhält es sich hierbei anders. Nicht nur deshalb, weil Alternative-Einflüsse, wie bei den Göttern von WARRIOR SOUL, auch richtig gut sein können, sondern auch deshalb, weil das vorliegende Debüt „Eye Of The Observer“ von NEVERTRUST auch eigentlich etwas ganz anderes darstellt. Gegründet wurde das Quartett bereits 2004 von Floyd Pandora und stammt aus Elbflorenz.

Das Cover bietet wenig spektakuläres, ist es jedoch für eine Platte im Eigenvertrieb dennoch gut gestaltet, was im Endeffekt zwar keinen Abzug, aber auch keine Bonuspunkte einbringt. Auf „Eye Of The Observer“ wird eine bunte Mischung der verschiedensten Stile präsentiert. So findet man zwar auch Einflüsse des Alternative, doch auch solche die eher dem Speed, dem Progressive oder gar dem Stoner Rock zuzuordnen sind. Eine eigenwillige Zusammenstellung, fürwahr, doch hier ganz gut gelöst und auf CD geb(r)annt.

Auch wenn das anfängliche Growlen beim Opener „Need For Creed“ noch etwas unbeholfen klingt, so entpuppt sich der gesamte Rest des Stückes als wirklich gut und kann getrost den Stempel Ohrwurm aufgedrückt bekommen. Sowohl hier, als auch bei den nachfolgenden Songs zeigen NEVERTRUST, um ihren Bandleader Floyd Pandora (Gesang/Gitarre), eine kompakte Vermischung der unterschiedlichsten Metal-Genres und bekommen auch die Wechsel in Tempo und Stimmung innerhalb der Lieder ganz gut hin.
Seltsam ist bei der EP, für mich jedenfalls, das mit Ausnahme des ersten Songs sich gerade der kürzeste („No Rebel“), bei dem ein anderes Arrangement sogar ein Pagan-Stück ergeben hätte und das einzige Instrumental („Perpetuum Mobile“), welches auch ohne den Gesang wirklich amtlich aus den Boxen dröhnt, die Höhepunkte des Albums darstellen. Auch das Songwriting kann sich sehen lassen. Zwar gibt es auch hier einige imaginäre Geschichten, doch werden auch Sozialkritik oder persönliche Probleme vertont.

Was die Produktion angeht hat man leider etwas zu viel eingespart oder vielleicht einsparen müssen; ist immerhin eine Undergroundplatte und bei einer Eigenproduktion sitzt das Geld oft knapp. In einigen Fan-Schichten wird zwar gerne darüber diskutiert ob nicht gerade ein etwas schlechterer Sound erst den Charme mancher Werke zur Geltung bringt, doch das hier dargebotene ist mir dann doch ein wenig zu räudig.
Man kann bei „Eye Of The Observer“ aber trotz alledem von einem gelungenen Erstlingswerk sprechen, ist doch ganz interessant einmal diverse Stile in einer solchen Vielzahl während der guten halben Stunde geboten zu bekommen. Etliche starke Riffs, die manchmal an METALLICA auf Punk erinnern und einige gut ausgelegte, komplexe Songstrukturen lassen bei diesem Debüt allemal die Sieben rechtfertigen. (David)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 32:56 min
Label: Eigenvertrieb
Veröffentlichungstermin: 11.04.2009

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