chimaira1kopiesmall.jpgDas nächste dicke Package schaute in Saarbrücken vorbei: Die Schwergewichter von CHIMAIRA hatten mit MAROON, THE SORROW und DEAD SHAPE FIGURE weitere fette Bands als Support am Start, so daß einer erfolgreichen Tour nichts im Wege stand.
Mit knapp 250 Leuten war das ROXY auch genehm gefüllt; ohne das zwei Tage vorher stattfindende AS I LAY DYING-Konzi wären bestimmt noch 100 weitere gekommen - aber was soll´s!

Denn das Packet wusste die Anwesenden zu überzeugen! Hatten es DEAD SHAPE FIGURE aus Finnland mit ihrer heftigen Thrash-Core-Attacke zu Beginn ihres Sets noch etwas schwer, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen, wurde der Zuspruch von Song zu Song immer größer.
Frontmann Galzi wusste den Leuten seine Band durch regen Kontakt mit der ersten Reihe näher zu bringen und die massive Saitenfraktion konnte ebenso Akzente setzen.
Mir persönlich war es zwar irgendwann zu eintönig, aber ich bin dennoch gespannt, wie sich die erste komplette Scheibe "The Grand Karoshi" der Truppe aus Suomi anhören wird!

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Weiter ging die Europa-Rundreise mit THE SORROW aus dem EM-Gastgeberland Österreich. Auf der "Darkness-over-X-Mas"-Tour Ende letzten Jahres in der Garage fand ich die Ösis mit ihrer ausgewogenen Mischung aus Aggression und Melodie schon recht unterhaltsam. Heute im kleineren Rahmen konnten sie mich abermals überzeugen - auch wenn die Setlist nahezu die gleiche war wie im Dezember. Natürlich inklusive der AMON AMARTH-Huldigung "Pursuit of the Vikings", die wieder erst für Verwunderung und dann für Verzückung im Publikum sorgte.
Aber auch die anderen Tracks ihres starken Debüts "Blessings from a blackened Sky" ließen erstmals Stimmung im Roxy aufkommen. Da die Ösis auch im Sommer auf so manchem Festival unterwegs sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß sich eure Wege kreuzen werden!
Küss die Hand!

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Dann war es Zeit für MAROON. Und mein lieber Schollie: Die haben wirklich einen musikalischen Quantensprung hinter sich! Fand ich sie beim ersten Kontakt damals vor OBITUARY und SAMAEL noch todlangweilig, konnte mich erst ihr aktuelles Scheibchen "The cold Heart of the Sun" und dann dieser Auftritt vollends von ihren Qualitäten überzeugen. Die Burschen aus Nordhausen haben´s mittlerweile wirklich drauf und brechen mit vielen "echten" Metal-Versatzstücken und cleveren Tempo-Variationen gekonnt aus dem Metal Core-Einheitsbrei aus.
Nicht umsonst trägt einer der Gitarristen ein Old-School-SODOM-Shirt!
Alleine der Opener "Reach the Sun" ist ein riesiger Hit und steht für mich auf einer Stufe mit den besten Tracks von HEAVEN SHALL BURN oder CALIBAN - MAROON haben sich sichtlich in die erste Reihe der deutschen Crossover-Metal-Bewegung gespielt.
Hinzu haben sie mit Andre Moraweck einen der unterhaltsamsten Fronter der Szene. Hier läuft der Zuschauer immer Gefahr, er könnte etwas verpassen, lässt er einmal den Blick von ihm. Alle paar Sekunden krabbelt, springt, rotzt oder flachst Andre mit seinen Band-Genossen herum und überrascht zudem zuerst auf der Bühne mit einer stilfremden COMBICHRIST-Jacke und nach dem Gig gar mit einem DEPECHE MODE-Shirt. Da ist wohl ein Electro-Freak verloren gegangen!
Ausserdem verstand er es, die französischen und luxemburgischen Fans mit in den Gig einzubeziehen, was der Band zusätzliche Sympathien und Lacher ("Je préfère l´amour à trois!") einbrachte.
Die Songs der aktuellen CD hatten natürlich den Vorrang im Set (u.a. "My Funeral Song") , wurden aber auch durch ältere Tracks wie "Endorsed by Hate" und "Annual Eclipse" sinnvoll ergänzt. Alles in allem breiteten die fünf Nordhäuser gekonnt den roten Teppich für den Headliner aus.

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Und diesen wollten CHIMAIRA selbstredend für ihre Show ausnutzen. Eine perfekt abgestimmte und  düstere Licht-Show und ein fetter Sound sollten ihr Übriges dazu beitragen. Die Fans feierten den Sechser auch gebührend zu Hits wie "Let go", "Severed" und "Six" ab, aber bei mir persönlich wollte der Funke nicht so recht überspringen. Kommunikation des Shouter´s Mark Hunter und auch sonstiger Kontakt mit dem Publikum lag knapp über Null und ließ CHIMAIRA ein wenig arrogant und zu routiniert erscheinen. Handwerklich gab es rein gar nix zu motzen; alle Songs wurden sauber und mit den Samples und Effekten wie auf Scheiblette gezockt. Natürlich (man muss es fast schon sagen!) war für die Band schon nach knapp einer Stunde mit "Resurrection" Schluß und man ließ die "Zugabe"-Rufe ungehört.

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Auch wenn sich mein Gemecker diesbezüglich in jedem Review wiederholt: Ich würde mich als Fan irgendwo ein wenig verschaukelt fühlen, wenn der Headliner, für den ich 15 Tacken aufwärts bezahle, mich mit solch einer mageren Spielzeit abspeisen will. Gute Vorbands hin oder her! 

(Brix)

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