„Make it or break it", heißt es immer bei dem dritten Album einer jeden Band. THE BLACK DAHILA MURDER sind nun auch soweit und veröffentlichen ihren Drittling „Nocturnal" via Metal Blade. Die Band hatte musikalisch nie etwas gemein mit Metalcore und wer sich dieses Inferno hier zu Gemüte führt und von diesem Gedanken immer noch nicht abweichen will, der kann gerne auf das 87. gleiche Saxon Konzert gehen und sich von Mama die Kartoffeln stampfen lassen...
Hier regiert das pure Brett! Death meets Thrash Metal und immer mehr Black Metal Einflüsse kommen hinzu. Natürlich verbreiten THE BLACK DAHILA MURDER keinen Black Metal Spirit, aber man soll's kaum glauben, auch Black Metal kann man musikalisch dingfest machen... („To a breathless oblivion").
Der Opener legt gleich bös vor und begeistert mit tierischem Gethrashe und der einzigartigen Stimme von Frontwutz Trevor, der sich auf „Nocturnal" größtenteils auf sein fieses Kreischen konzentriert und seine tiefe Stimme eher bei groovigen, deathlastigeren Parts, wie auf „Virally yours" oder dem schwer treibendem und im Kontext langsamsten Songs „Warborn" einsetzt.
Die für die Band ganz typischen doppelläufigen Riffs kommen natürlich auch auf der neuen Scheiblette zum Tragen und schaffen in Kombination mit der schieren Brutalität und der musikalischen Finesse eine gewisse Einzigartigkeit der Band.
Besonders sticht „What a horrible night to have a curse" hervor, das als kleiner Hit des Albums genannt werden kann. Im Titeltrack überrascht eine doomige Hookline den Hörer, die den Song zu etwas Besonderem macht. Die fieseste Keule des Albums bietet eindeutig „Deathmask divine", welcher Thrasher sich da nicht bei den Eiern gepackt fühlt, der geht wohl noch mit Kuscheltier ins Bett. Meine Fresse, geht's hier rund...
Die Soli setzen dem ganzen das Häubchen auf, auf einer Grundlage der puren aber kontrollierten Raserei wirken die sehr gut ausgearbeiteten, melodischen Soli wie Balsam auf eine klaffende Wunde.
„Climatic degradation" erinnert vom Grundriff her an „A vulgar picture" vom letzten Album und weiß mit BDM typischer Brutalität zu trumpfen.
Man könnte „Nocturnal" vorwerfen, keinen Hit bereit zu halten und hätte damit nicht ganz Unrecht. Das besagte „A vulgar picture" oder „Funeral thirst" vom Debüt stachen schon etwas mehr heraus, als die Songs von „Nocturnal". Da sich aber im Endeffekt die Gesamt - Qualität der kompletten CD auf einen solch hohem Niveau bewegt, sollte das Fehlen eines wirklichen Hits (der noch am ehesten mit „What a horrible night to have a curse" zu finden ist) doch zu verschmerzen sein.
So viele abgehalfterte Bands, die sich stets nur bei sich selbst oder anderen bedienen, können sich eine dicke Scheibe von THE BLACK DAHILA MURDER abschneiden. Wenige prügeln mit einer solchen Präzision und Konsequenz drauf los, wie die jungen Amis. Metalcore... pffft. Ein Vergleich entbehrt jeglicher Grundlage, hier ist weder ein einziger Zacken Hardcore zu hören, noch typische Metalcore Trademarks wie Breakdwons. Das gnadenlose Metal Brett hat hier den Hammer in der Hand, das sollte so langsam auch der Altbackenste kapieren!
THE BLACK DAHILA MURDER haben es nach drei Alben und vielen engagierten Live Auftritten locker geschafft, sich im Metal als Größe zu etablieren. „Nocturnal" verdient also klar den Button „Made it". Die Band hat ihren Stand und wird sich gerade deshalb immer weiter steigern, weil ihr Stil leicht wieder erkennbar ist. Die Mischung aus ganz typischen Riffs und Melodien, eingebettet in das komplette musikalische Ausrasten, ohne den Faden zu verlieren.
Wer auf Extrem Metal steht, der kommt an THE BLACK DAHILA MURDER einfach nicht mehr vorbei! Es gibt nur wenige Bands, die den Amis heute was vormachen können. Ein brutales Inferno, das jedem Extremen gefallen kann und wird! Kaufen und durchdrehen! (Bernie)
Bewertung: 9 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 34:36 min
Label: MetalBlade Records
Veröffentlichungstermin: 21.09.2007
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