Ein nettes skandinavisches Hartwurst-Paket machte da an diesem Freitag dem 13. in Saarbrücken halt: zum ersten Mal gab sich die Black Metal Institution SATYRICON gemeinsam mit ihren Landsmännern KEEP OF KALESSIN und den Finnen INSOMNIUM als zweiten Support die Ehre in der saarländischen Hauptstadt. Klar, dass sich die südwest-deutschen Freunde der Bands sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließen und die Location entsprechend gut gefüllt war. Allerdings nicht ganz so klar war der Umstand, dass die Opener INSOMNIUM bereits spielten, als wir eine Viertelstunde vor angekündigtem Konzertbeginn die Halle betraten. Mag wohl daran liegen, dass nach dem Konzert noch eine Metal-Disco angesetzt war, und sich die Betreiber der Garage in Saarbrücken dort mehr Getränkeumsatz versprachen? Wie dem auch sei...INSOMNIUM mussten vor noch recht gelichteten Reihen auf die Bretter und lieferten aber eine nette Show ab. Musikalisch gesehen ist der melodische Death Metal der Finnen zwar arg weichgespült und austauschbar, aber die engagierte Bühnenshow zeugte wenigstens von Spielfreude, weshalb sich das Publikum auch anstecken ließ und der Band mehr als Höflichkeitsapplaus spendete.

Der Auftritt von KEEP OF KALESSIN danach litt eindeutig unter einem miesen Sound. Der Mensch am Mischpult hätte eigentlich einen tobenden Lynchmob verdient, denn das komplexe Material der Norweger um Mastermind Obsidian C. lebt einfach von einem zumindest differenzierbaren Sound, in dem sich das ultra schnellen Gitarrenriffs von den darin verwobenen Melodien abheben. Die Benutzung von anständigen Ohrstöpseln linderte allerdings den Soundmatsch deutlich (erst im letzten Drittel des Sets pendelte sich der Sound endlich ein, kurz vorher war der Mischer damit beschäftigt, die Gitarren immer von rechts nach links zu mischen - what the fuck???) und man kam zumindest teilweise in den Genuß der Songs, die von der Auswahl her schwerpunktmäßig natürlich auf dem aktuellen Album "Armada" lagen. Die mangelnde Soundqualität wurde von der tierischen Bühnenshow allerdings auch locker wettgemacht: Die vier Norweger rissen sich auf der Bühne sprichwörtlich den Arsch auf, ließen auch bei komplexeren Parts synchron die Matten kreisen und verloren büschelweise Haare, weil sie sich beim Bangen in den Gitarren der Mitstreiter verfingen! Bewundernswert, wie es die Band dabei noch schaffte dermaßen tight die rasend schnellen Songs runterzuspielen. Ganz großes Kino und jedem zu empfehlen! Allerdings muss ich beim nächsten Mal den Mischer persönlich töten, wenn er wieder den Sound von KEEP OF KALESSIN dermaßen versaut...



SATYRICON boten danach (übrigens mit ausgezeichnetem Sound) eine Zeitreise durch die vergangenen Alben. Schon gleich das Intro zu "Walk The Path Of Sorrow" wurde vom Publikum laut bejubelt, als Satyr und Co. mit dem Opener ihres ersten Albums das Konzert eröffneten. Mit Synchronbanging auf breiter Front gaben SATYRICON auch von Anfang an mächtig Gas, wobei sich neben der hübschen Keyboarderin Jonna, die ihr Spiel gestenreich untermalte, auch KEEP OF KALESSIN-Chef Obsidian C. zum Blickfang entwickelte, der weiterhin auch auf Tour als Live-Gitarrist für SATYRICON tätig ist. Nahezu nicht nachvollziehbar, wie der Mann es auf Tour Abend für Abend schafft, erst den kräftezehrenden Gig seiner eigenen Band zu absolvieren und danach noch bei SATYRICON auf der Bühne mächtig Alarm zu machen und sich neben Satyr himself am bewegungsfreudigsten zu zeigen. Der wird wohl jeden Abend wissen, was er geleistet hat, wenn er in seine enge Buskoje fällt. Fronter Satyr und Drummer Frost hatten auch sichtlich Spaß an diesem Abend, was sich bei Frost durch kreisende Matte zeigte, während er uhrwerk-artig sein Schlagzeug verdrosch und Satyr betonte mehrmals, wie sehr er sich über die positiven Reaktionen des Publikums freute und spendete immer wieder Applaus für die schwitzende Menge vor ihm. Allerdings waren die Reaktionen auch nicht verwunderlich, wenn man sich die bunte Songauswahl anschaute, wie z.B. "Supersonic Journey", "Dominions Of Satyricon" oder "Forhekset". Die besten Reaktionen ernteten aber eher die beiden Kracher "Fuel For Hatred" und "Repined Bastard Nation" vom "Volcano"-Album und überraschenderweise auch ganz aktuelle Songs wie "Now, Diabolical", "K.I.N.G" und "The Pentagram Burns". Eine nette Vollbedienung also, die eigentlich alle zufriedenstellte, besonders, als die Norweger in zwei Zugabenteilen mit dem Slayer-Cover "Raining Blood" und dem obligatorischen "Mother North" den Sack endgültig zu machten. (Mika)



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