Nach ihrem Comeback tingeln OBITUARY mit einem recht bunten Package derzeit durch die Lande. Mit den Schweizern SAMAEL haben die Amis eine weitere Größe im Schlepptau, wogegen MAROON derzeit noch einen gewissen Newcomer-Status haben dürften. Interessant ist die Mischung aus Florida-Death, Elektro und deathlastigem Metalcore auf jeden Fall, allerdings auch vielleicht etwas zu bunt, wie die nicht wirklich ausgefüllte Eisenbahnhalle im saarländischen Losheim am See bewies. MAROON als Opener machen eigentlich einen guten Job. Allerdings ist zu diesem Zeitpunkt die Halle noch ausgesprochen schlecht gefüllt, weshalb die Deutschen vor schwer löchrigen Reihen ihren Auftritt absolvieren. Trotz allem gibt die Band von Anfang an ordentlich Gas und stachelt zumindest die vorderen Reihen zu vereinzelten Moshpits an. Pluspunkte gibt es dabei noch für die beiden Sebastians an der Gitarre, von denen der eine scheinbar trotz Krankheit einen tadellosen Auftritt hinlegt und der andere mit seiner Kutte für einen Hauch Old-School sorgt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist dagegen die Methode von Sänger Andre, um seine Haare aus dem Gesicht zu bekommen: In die Luft rotzen, mit der Hand auffangen und ab in die Matte damit...na Mahlzeit! :-) Ansonsten erntet die Band mit ihrer energiegeladenen Liveshow mehr als nur Höflichkeitsapplaus.



SAMAEL haben dann einen schweren Stand, da der Großteil des Publikums eindeutig auf Obituary wartet. Daher macht die Band auch keine großen Umstände und reißt sich auf der Bühne sprichwörtlich den Arsch auf. Besonders Basser Mas und Keyboarder/Trommler Xy zeigen sich besonders bewegungsfreudig, da Vorph den Großteil des Sets gezwungenermaßen hinterm Mikro verbringen muss, wobei Mas auch noch einen Bonus als Grinsebacke des Tages verbuchen darf. Der Sympathiebolzen tanzt sich während des ganzen Konzerts nen Wolf und hat dabei ein Dauergrinsen im Gesicht. Von den Songs her liegt der Schwerpunkt natürlich auf dem letzten Album "Reign Of Light" und mit der Ausnahme "Baphomets Throne" geht´s in der Bandhistory auch nicht weiter zurück als bis zum Album "Passage", wobei gerade die Passage-Songs wie "Rain" ordentlich ballern. Gemessen an der starken Leistung auf der Bühne, hätte die Band wesentlich mehr Resonanz aus dem Publikum verdient, aber es war irgendwie zu erwarten, dass ein Großteil des Obituary-Publikums mit dem elektro-lastigen Metal der Schweizer Schwierigkeiten hat.



Zuguterletzt betreten dann OBITUARY nach einem Gewitter-Intro die Bühne. Von Anfang bis Ende herrscht ordentlich Bewegung vor der Bühne, die Leute nutzen jede Gelegenheit zum Moshpit. Der fehlende Fotograben bietet den bewegungswütigen Fans auch die Möglichkeit zum Stagediven, weshalb zwischenzeitlich fast mehr Zuschauer auf der Bühne sind als Bandmitglieder. Highlight ist dabei ein (hoffentlich angetrunkener) junger Mann, der sich vor dem Drumsolo das Mikro schnappt und den Anwesenden mitteilt: "Ladies, ich muss pissen!". Very charming, indeed!
Ansonsten liefert die Band einen eher durchwachsenen Auftritt ab. Neuere Stücke wechseln sich mit Klassikern wie "Slowly We Rot" oder "Cause Of Death" ab. Dabei verlässt Sänger John Tardy immer wieder für kleine Erholungspausen die Bühne, während die Band einen Instrumental-Teil hinlegt. Zieht man das Drumsolo ab, kommt man auf die magere Spielzeit von etwa gerade mal einer Stunde, bei der natürlich weitere ersehnte Hits wie "Final Thoughts" oder "Don´t Care" auf der Strecke bleiben - schade. Ob die Band so ihrem Status gerecht wird, weiss ich nicht. (Mika)

Alle Bilder von Ryka.

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