Dass BRAINSTORM eine hervorragende Live-Band sind, haben die Schwaben um Frontröhre Andy B. Franck in den letzten Jahren mehrfach eindrucksvoll bewiesen - und wenn die Jungs dann noch mit so starken Vorbands wie AT VANCE und MERCENARY unterwegs sind, dann ist das praktisch eine Garantie für einen durchweg gelungenen Abend.

Den Anfang machen um 20 Uhr dann MERCENARY mit ihrem Power Metal aus dem Lehrbuch - ein wenig nach BRAINSTORM klingen die sechs ja durchaus.
Leider ist die Zeche Carl nur zu knapp zwei Dritteln gefüllt und so kann die sehr gute Performance der Dänen um Frontmann Mikkel leider nicht mehr Leute erreichen. Von Anfang an herrscht bei den Anwesenden aber eine hervorragende Stimmung und der erstaunlich ausgezeichnete Sound trägt ein weiteres dazu bei, dass die bangfreundlichen Songs gut ankommen - MERCENARY spielen Songs vom aktuellen Album "11 Dreams" - zum Beispiel den Titeltrack, aber auch etwas ältere Titel von "Everblack" und "First Breath" sind dabei.
Mikkel überzeugt mit einer Stimmgewalt, die bisweilen an Tim Owens (Ex-JUDAS PRIEST) erinnert und die Riffgewitter von Jakob und Martin an den Gitarren blasen ebenfalls so einiges weg.
Nach "Seize The Night" ist um kurz nach halb neun allerdings der Auftritt bereits vorbei und MERCENARY werden unter deutlich begeistertem Applaus verabschiedet.


Nach einer angenehm kurzen Umbaupause auf der recht kleinen Bühne, dürfen dann ab 20:50 Uhr AT VANCE das Geschehen bestimmen - Ausnahmegitarrist Olaf Lenk konnte sich und seine Band mit den letzten Alben einen guten Namen machen und möchte nun unter anderem das frisch veröffentlichte "Chained" live präsentieren - und so, wie die Reaktionen im Publikum ausfallen, weiß das Material zu gefallen - auch hier ist der Sound einwandfrei und vor allem Sänger Mats Leven legt sich mächtig ins Zeug - sein Gesicht ist ob der wilden Haarpracht und des ausgiebig praktizierten Headbangens jedoch kaum auszumachen - selbst, wenn er in ruhigeren Passagen mal einigermaßen an einem Platz stehen bleibt, weil er sich gerade ein wenig am Mikroständer festklammert - die Interaktion mit dem Publikum beschränkt sich allerdings auf diverse eingestreute "Thank You, Essen!"
Nach einem recht flotten Beginn geht's mit "Fallen Angel" richtig hoch her, danach bleibt das Tempo auf diesem Niveau - auch das eingeschobene Instrumental kann problemlos mithalten.
Olaf selber lässt es allerdings ein wenig gemäßigter angehen und "hüpft" nicht so wie Mats über die Bühne - seine Finger aber flitzen bisweilen atemberaubend über die Saiten - das durchweg im oberen Geschwindigkeitsbereich angesiedelte Songmaterial lässt anderes auch gar nicht zu.
Nach gut 40 Minuten sind AT VANCE mit "Now Or Never" vom aktuellen Output und dem sehr melodisch ausgefallenen "Take Me Away" vom vorletzten Album auch schon am Ende des Sets angelangt - unter fast frenetischem Beifall ist aus ziemlich jeder Kehle der Ruf "Zugabe, Zugabe" zu vernehmen - und tatsächlich: Die Band kommt zurück, beginnt zu spielen - und dann wird den Jungs leider nach ein paar Takten schlichtweg der Saft abgedreht.
Nach einer tadellosen Performance ein kleiner Wermutstropfen für den die Band nichts kann - trotzdem wirft Drummer Mark als kleine Entschädigung für die Zuhörerschaft danach noch diverse Drumsticks in die Menge.

Setlist At Vance:

Intro / Tell Me
The Evil In You
Fallen Angel
Heart Of Steel
Too Late
?
Instrumental
Drum Solo
Right Or Wrong
?
Now Or Never
Take Me Away


BRAINSTORM enthüllen als Headliner ein riesiges (zumindest wirkt es in der Zeche Carl so) Backdrop mit dem aktuellen Albumcover und lassen ihr Drumkit aus ungeklärten Gründen mal eben mit dem Konterfei des frischgewählten Papstes verzieren. Punkt 22 Uhr geht's dann aber auch hier erfreulich schnell mit dem Programm weiter - nach einem extrem merkwürdig anmutenden - bisweilen gar mit volkstümlichen Elementen versetzten - Intro vom Band starten Torsten "Todde" Ihlenfeld & Co. allerdings direkt überaus amtlich mit dem Opener ihres frischen Studiowerks "Worlds Are Comin' Through" - und was für eine Spielfreude legen die Jungs von Anfang an vor - kein Wunder bei dem begeisterten Publikum. Die Schar der Zuschauer hätte zwar größer ausfallen können, aber die, die anwesend sind, feiern ihre Band voll ab - schon nach dem zweiten Titel "Blind Suffering" kann Shouter Andy nicht anders, als sich zu bedanken "Vielen Dank, dass Ihr hier seid, Ihr seid geil!" - was logischerweise durch eine weitere Steigerung im Stimmungspegel belohnt wird.
BRAINSTORM spielen sich quer durch ihr bisheriges Repertoire - natürlich mit einem guten Anteil neuer Songs - wie beispielsweise "Inside The Monster" oder dem fetten "Burns My Soul" - überhaupt gilt auch hier: Sound perfekt, Songauswahl perfekt.
Frontröhre Andy lobt zwischendurch immer wieder das Publikum "ihr bringt mich richtig aus dem Konzept!", applaudiert seinerseits zwischen den Songs und auch der Rest der Band ist sichtlich angetan.
Mitten in der Setlist schieben die Jungs ein kleines Medley aus drei Songs ein - was allerdings so geschickt vermischt ist, dass man schon genau auf den Text achten muss, um die Wechsel zu erkennen - hätte Andy es nicht nachher aufgeklärt, den meisten wäre es wohl kaum aufgefallen.
Gegen Ende der Show fahren BRAINSTORM dann - obwohl es kaum möglich scheint - noch ein Brett mehr auf - "Into The Never" - die mächtig eingängige Single "All Those Words" und insbesondere "Hollow Hideaway" fegen so ziemlich alles weg - und Andy ist auch hier wieder der Meinung "Ihr seid der Riesenhammer!".
Als er jedoch den "vorläufig letzten Song" ankündigt, wird er postwendend ausgebuht - woraufhin er fast kleinlaut aber mit breitem Grinsen im Gesicht hinterherschiebt "ich habe doch gesagt "vorläufig...""
Die kurze, aber fette Zugabe erfolgt dann mit einem frischen Song "Doorway To Survive" und einem der Alltime-Klassiker schlechthin: "Underlights" - womit die Band sich um viertel vor Zwölf in den verdienten Feierabend verabschiedet.
Ginge es nach dem Publikum, würden die Jungs wohl jetzt noch spielen - definitiv ein Riesenauftritt!

Setlist Brainstorm:

Intro
Worlds Are Comin´ Through
Blind Suffering
The Leading
Beyond My Destiny
?
Medley: Lifeline / Shadowland / Tear Down The Walls
Inside The Monster
?
?
Into The Never
All Those Words
Hollow Hideaway
Burns My Soul
-----------------------
Doorway To Survive
Underlights

(Naglagor)



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