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Hinter OBLITERATION verbergen sich persönliche Schützlinge von niemand geringerem als Fenriz (DARKTHRONE), der so begeistert von dem Sound der Band war, dass er sie gleich mit ihrem Debütwerk „Perpetual decay“ für sein Label Tyrant Syndicate signte. Fenriz selbst beschriebt den Stil der jungen Band als „brutal ancient Death Metal laden with blistering whiplash – inducing Thrash riffing“, also nix mit dem erwarteten Black Metal. Das Zitat, so lustig es auch klingen mag, kann man genau so stehen lassen. OBLITERATION holzen sich durch ihren Erstling wie die Axt in der Baumschule, kompromisslos, fies und brutal. Man erinnert sich hier und da gerne mal an alte MORBID ANGEL, AUTOPSY oder alte DEICIDE. Die hektischen Prügelparts werden immer wieder aufgelockert durch ne ordentliche Ladung Groove (im Opener „Sadistic nekroabortion“ gibt’s sogar einen extrem dickflüssigen Doom Part! Genau wie im letzten Track „Sinstorm“) und Old School Thrash Riffs wie in „Repent“ oder „Breeding the sick“.

OBLITERATION schwingen die Axt in einem Wald, der bereits Ende der Achtziger Jahre gepflanzt wurde. Als der Death Metal so langsam am Entstehen war und die Truppen noch alles daran taten, sich gegenseitig in Extremität zu übertreffen. Die Norweger hätten gut in die Zeit gepasst, denn extrem ist ihr Sound allemal und nach mehrmaligem Hören trifft die Stilbezeichnung von Fenriz immer mehr zu. „Guts and glory“ zum Beispiel vereint perfekt Death Metal Parts mit schnellen und präzisen Thrash Riffs, fein anzuhören. „“Consumed by flames“ dagegen beginnt mit dem typischen Death Riff schlechthin und entpuppt sich auch im weiteren Verlauf als Todesblei Lehrstück.
Kritikpunkte an „Perpetual decay“ könnte man hier im Gesang finden, der für heutige Qualitätsverhältnisse doch etwas drucklos ausfällt. Wobei man zugestehen muss, dass gerade dieser kaputte Gesang den Hörer mindestens 15 Jahre in die Vergangenheit zurückführt.

OBLITERATION sind ganz auf die alte Schule getrimmt, vom Logo übers Cover bis zum rohen, aber gut gemischten Sound schreit alles nach der Zeit, in der alles anfing. Wer also auf Old School Death Metal mit einigen Thrash Elementen steht, der kann sich „Perpetual decay“ ohne mit der Wimper zu zucken zulegen. Der eher modern Orientierte könnte hier durchaus Probleme bekommen.
Eine geile, facettenreiche Scheibe, gut gemacht, Jungs! (Bernie)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 34:02 min
Label: Tyrant Syndicate/Peaceville/SPV
Veröffentlichungstermin: 28.05.2007
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