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„Wie also durch einen Menschen die Sünde in die Welt kam und durch die Sünde der tod und so der Tod auf alle Menschen überging, weil alle ja gesündigt hatten“ Rom, 5,12, die Bibel. Schwarz. Pechschwarz ist die Welt, in die uns MARDUK mit ihrem zehnten Studioalbum „Rom 5:12“ einladen. Obwohl eine Einladung automatisch eine freundliche Absicht impliziert, die hier alles andere als gegeben ist! Der Hörer wird eher mit aller Gewalt in eine düstere, kalte, modrige Welt gestoßen, herein gerissen mit aller Gewalt, so dass es keine Möglichkeit gibt, seinem Schicksal zu entrinnen…

Tiefes Schwarz vernebelt den Himmel, der Modergeruch ist körperlich spürbar, wenn „The levelling dust“ wie eine Tonne zähflüssigen Teers über einen hinüber walzt. MARDUK drehen sich mit „Rom 5:12“ um die eigene Achse und öffnen sich mehr denn je für die ganze Tiefe des Black Metals. Highspeed Attacken werden nicht mehr als lebensnotwendig gesehen, der Groove der alten Schule, das zähe, fiese, durch und durch hasserfüllte Böse kommt im Opener ganz besonders eindringend.
Wie ein Batzen ätzender, dreckiger Schleim, hervorgezogen aus den Tiefen des Brustkorbs, heraus gespuckt direkt in die Ohren des hypnotisierten Hörers, klingt „Cold mouth prayer“. Ein kurzes Inferno voll Hass, Blasphemie und Vergeltungssucht, fantastisch und wunderschön auf eine Art und Weise, die Außenstehende niemals verstehen werden!!

Zwei gigantische Highlights gleich zu Beginn der Platte zeigen, um was es MARDUK mit ihrem zehnten Werk geht. Völlige Zerstörung! Nicht, dass dies nicht schon seit Anfang der 90er auf ihrer Fahne prangt, diesmal aber gibt man sich nicht mit einem Blitzkrieg zufrieden, der den Gegner Mensch in Sekundenschnelle zu Boden wirft, ohne Rücksicht, ob er noch leben möge. „Rom 5:12“ zerstört erst seine Sinne, einen nach dem anderen. Blindheit, Taubheit…(„The levelling dust“, „Cold mouth prayer“) dann wird sein Geist geschunden, „Imago mortis“. Voller leidenschaftlichem Hass und mit einer Blasbeat Attacke und einem brutalen, eingängigem Riff, wie man es von MARDUK gewöhnt ist, wird sich um Einzelheiten gekümmert, „Through the belly of damnation“…
Der finale Schlag erfolgt mit „Accuser/Opposer“, in dem PRIMORDIALS’ Alan mit seiner einzigartigen Stimme den Gegenpart zu MARDUK Sänger Mortuus liefert. Ein Meisterwerk und auf der gleichen Stufe mit den beiden ersten Tracks. Das immer wiederkehrende, tonnenschwere, schleppende Hauptriff zieht sich durch die fast 9 Minuten wie ein Fluß aus heißem Teer durch die aufgerissenen Strassen der tiefschwarzen Welt voll Sünde und Hass! Fantastisch, absolut fantastisch!

MARDUK zeigen ihr neues Gesicht, kompromissloser denn je, wenn auch um ein Vieles abwechslungsreicher mit massenhaft Tempi – Wechseln. Das quasi Instrumental „1651“ steht atmosphärisch auf einer ganz anderen Stufe wie beispielsweise das rasante „Vanity of vanites“, das sich unglaublich schwer ziehende und geradezu epische „Womb of Perishableness“ und das pfeilschnelle „Vocies from Avignon“ sind so verschieden wie Wahlversprechen und ihre Einhaltung. Der gemeinsame Nenner findet sich im Hass, in der Brutalität, ob nun langsam oder schnell, mit stumpfem oder spitzem Gegenstand, die Vernichtung ist gekommen und komplettiert! Hier bleibt niemand mehr stehen! Die atmosphärische Stufe mag eine andere sein, die der Qualität ist die gleiche und zwar ganz oben auf der Treppe!
Ein besonderer Pluspunkt heimst Sänger Mortuus ein mit seiner unnachahmlichen, unmenschlichen Stimme und der hörbaren Leidenschaft.

Die Leistung, die MARDUK auf „Rom 5:12“ bringen ist mit nichts anderem als einem Meisterwerk des Black Metals zu bezeichnen! Hypnotisierend und ergreifend bis zum Ende, mitreißend und einnehmend in eine Welt voll tiefstem Hass und gegenseitiger Zerstörung, die unsere Realität ist.
„Rom 5:12“ ist ein Schlag in die Fresse für alle „Wir sind Papst“ Krakeeler, hier heißt es nicht anderes als MARDUK: „Wir sind Black Metal“
Kaufen, sofort!!! (Bernie)


Bewertung: 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 55:33 min
Label: Regain Records
Veröffentlichungsdatum: 24.04.2007
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