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Mit ONSLAUGHT hat sich eine Kult Thrash Metal Band der 80er Jahre wieder vereinigt und legt nach furiosen Live Shows ihr Reunion Werk „Killing peace“ vor. Hand hoch, wer Angst hat, dass sich die alten Helden da ins Knie geschossen haben? Pah, setzen 6!
Habt keine Angst, Kinder, hier gibt’s auf die Fresse! Ein eingefadetes Riff, das auf eine Prügelattacke hoffen lässt. Da man allerdings schon oft genug auf gleiche Art und Weise durch verweichlichte Pseudo- Thrash Scheiße enttäuscht wurde, bleibe ich etwas vorsichtig… allerdings nur, bis der erste Uff-Zäck (für Thrash unwissende: Uff = Bassdrum, Zäck = Snare, der typische Thrash Rhythmus) gleich mit dem eingefadeten Riff einsetzt, bricht es in mir heraus und ich fange an zu schreien wie in abgestochenes Schwein, bange meinen Kopf mit aller Gewalt aufs Lenkrad (ich war grad am fahren, also echt jetzt) und verprügele alles, was mir in die Hände kommt mit denselbigen MOTHERFUCKING THRASH METAL !!!!!

Ich gebe es zu, ich bin dem Thrash nicht abgeneigt und objektiv kann ich bei einer Uff Zäck Salve auch nicht bleiben, fragt Wayne, ob’s mich interessiert…
„Burn“ ist ein Schlag in die Fresse, wie man ihn schon lange nicht mehr aus dem Thrash Lager bekommen hat, fies, schnell, direkt, ehrlich auf die scheiß Fresse! DAS ist Thrash Metal!!! Der Refrain glänzt mit Primitivität und der variablen Stimme von Sänger Sy Keeler.
Genau so geht es beim Titeltrack weiter, voll auf die Zwölf, allerdings nicht immer nur auf dem Gaspedal, sondern auch gern ma mit dem Vorschlaghammer in Punkto Groove. Was ein Brecher!

Mit „Destroyer of the worlds“ geht’s dann eher ma stampfend ans Werk, nicht minder brutal und direkt, „Pain“ vereint dann mehrere Geschwindigkeiten und kommt sehr abwechslungsreich durchs Ohr, mal nen schönen Groove, mal nen schönen Faustschlag.
„Prayer for the dead“ hält den Standard nicht ganz, die folgenden Songs, allen voran „Twisted Jesus“ glänzen mit furztrockenen, geilen Riffs, teils zweistimmige Leadgitarren und dem wahnsinnig guten Sy Keeler! Abgeschlossen wird das Album nach dem stampfenden, brutalen Groovemonster „Planting seeds of hate“ mit der Highspeed Attacke „Schock ‚n’ Awe“, weg mit der Rübe!

Über dem ganzen Album thronen drei Dinge:
1. Andy Sneaps glasklare und absolut furztrocken direkte, ehrliche Produktion. Besser könnts nicht sein, Unkenrufe von Neinsagern und Ewig Gestrigen, die es nicht akzeptieren können, dass eine Band die Soundannehmlichkeiten des neuen Jahrtausends in Anspruch nehmen, sollen lieber ihre Klappe halten und sich weiter irgendwelche schrammeligen Demos von längst toten Bands anhören! Der Sound lässt mal so gar nichts zu wünschen übrig!!
2. Sy Keelers unverwechselbare Stimme! Diesem Mann sprudelt die Leidenschaft aus den Stimmbändern, in jeder Sekunde, in jedem Vers hört man deutlich wie nix, was für einen Riesen Bock der Mann auf Thrash hat! Solch Leidenschaft im Gesang hat man schon ewig nicht gehört, der absolute Wahnsinn! Hohe Schreie funktionieren nach so vielen Jahren nicht mehr, aber die braucht kein Mensch bei der Leistung!
3. THRASH METAL !!! Hier gibt’s keine Kinderkacke, hier wird gethrasht und zwar auf Old School Way! Die Produktion lässt alles so weit modern klingen, wie nötig, aber die Songs von „Killing peace“ sind eindeutig Old School! YES!

Ok, die Speed Metal Elemente aus alten Zeiten kommen nicht mehr ganz so raus, aber „Killing peace“ ist einfach eine Art Offenbarung für Old School US-Thrash Metal Fans! Hier gibt’s auf die Zwölf die ganze Spielzeit und wenn man bedenkt, dass die Jungs von ONSLAUGHT nicht nur verdammt alt sind ;-) sondern auch jahrelang nicht wirklich auf der Thrash Metal Landkarte aufgetaucht sind, dann ist „Killing peace“ ein mehr als beachtliches Werk geworden!! Daran müssen sich alle Reunierten oder noch zu Reunierenden in Zukunft messen! THRASH METAL sach ich da nur, fucking THRASH METAL !!! (Bernie)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:13 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungsdatum: 02.03.2007
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