Mein Bedarf an Riff-Rock soll nach FREE FALL und SCORPION CHILD auch in diesem Jahr wieder befriedigt werden. Mit „Something Supernatural" veröffentlichen die Amerikaner CROBOT ein Album, das ganz im Stil der Siebziger daherkommt und nicht nur alte Legenden aufleben lässt. Doch nicht nur das, CROBOT kommen zum Teil auch recht psychedelisch daher und bieten dahingehend auch ein bisschen was von den Sechzigern.
Dem letzten Debütalbum, dem ich so entgegenfieberte, war das der BLUES PILLS, auf „Somehting Supernatural" warte ich bereits seit der ersten Meldung zum Album. Dabei sind auch CROBOT, ähnlich wie SCORPION CHILD, FREE FALL und eben auch BLUES PILLS bei NUCLEAR BLAST unter Vertrag. Das Label hat in letzter Zeit ein wirklich gutes Händchen für aktuelle Trends. Die vier Jungs aus Pennsylvania konnten in den U.S.A. bereits einige Erfolge einfahren und waren unter anderem schon mit THE SWORD, CLUTCH und SCORPION CHILD gemeinsam auf Tournee. Mit „Something Supernatural" wird die Band nun sicherlich auch in Europa einiges an Wind aufwirbeln, da ihr Stil momentan mehr als nur gefragt sein dürfte. Ihre erste EP „The Legend Of The Spaceborn Killer" enthält vier Stücke von „Something Supernatural" und kam bisher gut an. Sänger Brandon Yeagley hat eine wirklich coole Stimme, die mich in den höheren Lagen sogar an ALTER BRIDGE-Sänger Myles Kennedy erinnert.
Bereits der Opener „Legend Of The Spaceborn Killer" aktiviert das Rhythmusgefühl eines jeden Musikfans und animiert zum Mitwippen. Genau dieses Rhythmusgefühl bleibt für die restlichen 35 Minuten erhalten und auch das Wippen lässt sich nur schwer unter Kontrolle bringen. Dazu kommt noch, dass CROBOT auch ein Talent für Ohrwürmer haben, so bohrt sich bereits der zweite Track „Nowhere To Hide" in den Hörkanal und geht einem nicht mehr aus dem Kopf. Jeder Song wird neben den markanten Riffs durch geniale Solos ergänzt, die einfach tierisch Gas geben. Bei „The Necromancer" kommen sogar Mundharmonikas zum Einsatz, CROBOT haben also auch keine Angst vor kleineren Experimenten. Psychedelischer wird es bei „Le Mano De Lucifer", dem mit 5:35 Min. längsten Stück des Albums. Mit den darauf folgenden „Skull Of Geronimo" und „Cloud Spiller" rockt die Band wieder ordentlich drauf los, und das Riff des darauf folgenden „Fly On The Wall" brennt sich beim ersten Hören in die Luftgitarre ein. Bei „Night Of The Sacrifice" spielen CROBOT gekonnt mit Pausen, „Chupacabra" wiederum ist 1A-Rock'n'Roll mit gewissen Sleaze-Elementen und einer der Songs, der mich gesanglich ein wenig an Myles Kennedy erinnert. CROBOT können auch düster sein, was sie beim Intro zu „Wizards" beweisen, bevor sie mit „Queen Of The Light" das Album gekonnt mit einer ergreifenden Ballade, die in der Mitte regelrecht explodiert, beenden.
Produziert wurde „Something Supernatural" vom legendären Produzenten „Machine", der schon CLUTCH einen magischen Sound verpasst hat und diesen auch bei CROBOT gut hinbekommt. Wie in einigen Interviews zu lesen ist, hatte er auch einen kleineren Einfluss auf einige Soundeffekte, welche die Band so nicht verwendet hätte. So zum Beispiel das Klatschen bei „Nowhere To Hide".
„Something Supernatural" hat mich bereits nach wenigen Durchläufen überzeugt, etwas das heute eher selten der Fall ist. Das Album bietet ein Rundum-sorglos-Paket für alle Riff-Rock-Fans, das zudem noch sehr viel Abwechslung bietet. Für Fans der Sechziger und Siebziger wird es ein wahres Freudenfest sein, und für mich riecht es hier irgendwie stark nach „Newcomer des Jahres". (Pascal)
Bewertung: 9 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:53 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 24.10.2014
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