Wenn man sich als Band ganz bewusst dazu entscheidet, seine Musik ohne Gesang zu konzipieren, dann muss man letztlich schon wirklich gut sein und ein geschicktes Händchen haben, was das Songwriting angeht, um nicht völlig zu versagen und um ein breiteres Publikum anzusprechen. MONOMYTH aus den Niederlanden wagen diesen Schritt, und gehen dabei noch ein ganzes Stück weiter als beispielsweise LONG DISTANCE CALLING, so viel sei bereits verraten. Im letzten Jahr haben sie ihr Debütalbum herausgebracht, es trägt den identischen Titel wie die Band, und passenderweise hat man sogleich auf dem prestigeträchtigen Roadburn Festival gespielt. Ganz so schlecht können MONOMYTH also nicht sein.
Die Musik der fünf Herrschaften aus Den Haag ist auf jeden Fall schwierig. Das liegt weniger daran, dass auf dem Zweitwerk „Further" gerade einmal vier Songs in 45 Minuten ausgearbeitet wurden, im Grunde genommen ist das nahe an der perfekten Spielzeit, sondern es ist die Art des Songaufbaus, die zuweilen anstrengend und nervenzehrend ist. Die Band hat sich nach einer Theorie des Mythenforschers Joseph Campbell benannt und für eine Spacerock Band klingt MONOMYTH auch sehr passend, man hätte sich aber auch Monoton nennen können.
So etwas wie Melodien, Fixpunkte oder Wiederholungen findet man auf „Further" kaum, zwischendurch hat man das Gefühl einem endlosen Jam zu lauschen. Auf der anderen Seite ist dann aber so, dass die Musik gar nicht so kompliziert oder von vertrackten Passagen durchsetzt ist. Die Band schafft es den Groove, den man zu Beginn eines Songs hat, zehn oder fünfzehn Minuten durchzuhalten, ohne Pause und ohne Wendungen. Das kann man jetzt als große Leistung ansehen, man kann als Hörer dabei aber auch einschlafen und den Faden verlieren. Spätestens beim letzten Song „6Equj5" ist mir das bis jetzt noch immer so ergangen, beim zehnminütigen Opener „Ark-M" funktioniert die Sache noch ganz gut; wobei es hier eigentlich zwecklos ist, Songtitel anzugeben, denn „Further" ist wie eine Reise ohne Zwischenstopp.
Und genau das ist das ganz große Manko bei diesem Album, das auch mit Gesang vermutlich nur unwesentlich besser wäre. MONOMYTH gelingt es einfach nicht die Spannung konstant hoch zu halten oder umgekehrt mit einem Wechsel der Dynamik den Hörer bei Laune zu halten, etwas was die bereits erwähnten LONG DISTANCE CALLING auf „Avoid The Light" auf die Spitze getrieben haben.
Alles in allem ist „Further" zu viel von psychedelisch angehauchtem Krautrock und zu wenig von durchdachtem Progressive Rock. Kann man als Liebhaber von rein instrumentalen Sounds haben, die Klasse von LONG DISTANCE CALLING und Co erreichen die Niederländer für mein Dafürhalten nicht und deshalb gibt's auch nur 6,5 Punkte. (Maik)
Bewertung: 6,5 / 10
Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 45:20 min
Label: Suburban Records
Veröffentlichungstermin: 19.09.2014
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