Ichor DepthsDas Trierer Schlachtschiff schippert schon im siebten Jahr durch die Meere der Dunkelheit und Apocalypse. Konzeptionell an diese Thematik gebunden legen ICHOR nun ihr drittes Album „Depths" vor, dass die Story des Weltuntergangs weiterführt und den dafür passenden Soundtrack liefert. Auch dieses Mal gibt es jede Menge Blastbeats und technisch anspruchsvollen Death Metal zu hören, der sich hinter den dafür bekannten Größen nicht zu verstecken braucht.

Nach einem beängstigenden Intro legt die Formation direkt an Fahrt zu bis zum Anschlag und schleudert einem eine Granate nach der anderen an den Kopf. Dabei ist das Drumming fast durchgehend wie ein Maschinengewehr auf Dauerfeuer und wird von den beiden Gitarristen mit Todesriffs beflankt. Ein stimmlich gut ausgestatteter Eric brüllt dabei um sein Leben und macht die Truppe zu einer fiesen und bedrohlichen Einheit.
Auch wenn „Depths" etwas länger für die Veröffentlichung brauchte, so sind dieser Band keine Mangelerscheinungen oder fehlendes Engagement vorzuwerfen. Im Gegenteil, diese Art von Musik verlangt einem alles ab, sowohl den Musikern als auch den Zuhörern. Hier sind wahre Künstler am Werk, die sich alle bis in die Reserve spielen, und das Ergebnis ist wirklich hörenswert. Wer die Band schon einmal live erlebt hat, weiß auch, was einen da erwartet.

Die rasend schnellen Songs werden nur selten in ihrem Antrieb gebremst, erst beim vierten Track „While Giants Sleep" kommt etwas allmähliches Auslaufen ins Spiel, ohne dabei den Grad der Brutalität zu sehr herabzusetzen.
Gekonnt aufgenommen und produziert in den polnischen Hertz-Studios klingt „Depths" sehr professionell und passend in Szene gesetzt. Trotz einer erschlagenden Salve an Tod und Verderben ist das Album nicht überproduziert, die Gitarren sind nicht in den Keller gestimmt und auch nicht übermäßig oder gar künstlich verzerrt, dennoch klingt alles, wie es klingen soll, dazu auch noch sauber und klar.
Auch wenn hier offensichtlich alles stimmt, ist man auch als Fan dieses Genres auf die Dauer erschlagen von den Tonnen von Turboriffs und Geblaste; da wünscht man sich doch nach den 42 Minuten Beschallung ein bisschen Licht und Sonnenschein. Aber dafür sind ICHOR bestimmt nicht zuständig. Sie werden wohl auch in Zukunft alles in Schutt und Asche versinken lassen, und das ist gut so! (Jochen)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 42:05 min
Label: Bastardized Records
Veröffentlichungstermin: 05.09.2014

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