Indicator Carriers160pxEndlich ist es soweit! Die Saarbrücker Melodic Death Metal Band INDICATOR veröffentlicht, nach einer gefühlt zu langen Pause, ein musikalisches Lebenszeichen in Form einer EP mit fünf Songs. Nach dem Weggang von Sänger Sebastian war man eine Zeit lang wie gelähmt und begab sich auf die Suche nach einem neuen. Mit Daniel Zimmer (IMPACT36, MEMORIAL PARK) wurde man schließlich fündig. Als Gründungsmitglied von INDICATOR war er somit der neue alte Sänger. Frisch ans Werk wurden dann die Songs für die EP zusammen gezimmert, um sich in dieser schnelllebigen Zeit wieder in Erinnerung zu bringen.

Man könnte behaupten die Zwangspause hat INDICATOR gut getan, denn das, was ab dem ersten Song aus meinen Lautsprechern eröhnt, ist weit mehr als ich erwartet habe. Ich blicke ungläubig auf meinen Player und versichere mich, dass ich die richtige Band ausgewählt habe. Der druckvolle Sound und die einwandfreie Produktion, für die Oliver Tausend (ehemals Gitarre bei INDICATOR) steht, lässt nicht einmal Eingeweihte erahnen, dass es sich hier nicht um eine Band von Weltrang, sondern nur um eine lokale Band handelt.

Der erste Song „Borders" ist trotz aller Härte ein gnadenloser Ohrwurm, der einem die Tränen in die Augen schießen lässt. Der Song wird gegen Ende außerdem noch mit einem kräftigen Subsonic-Beat garniert, welcher Subwooferfans entzücken wird. „Unleash The Beast" ist ein typischer INDICATOR Nackenbrecher. Zum Rundumschlag holen die vier Musiker jedoch bei „Deadlines And Regrets" aus. Hier ist Gänsehautalarm. Der Song ist musikalisch vielschichtig, wartet mit Cleangesang und Growling auf und vor allem gegrowlten Textteilen auf Deutsch. Der Refrain, welcher clean gesungen wird, bohrt sich einem sofort in Gehirn. Der Song hat alles, was ein großartiges Melodic-Deathmetal Musikstück braucht und kommt auch sehr schnell auf dem Punkt. Das ist zum Niederknien großartig! „The Antagonist" löst ab und hält den Spannungsbogen von „Deadlines And Regrets" aufrecht, bevor man am Ende von „My Words In Blood" im Player zu Recht auf „Repeat All" klickt. „My Words In Blood" konnte man schon eine Zeitlang gegen Ende einer jeden INDICATOR Liveshow bewundern. Selten habe ich einen solch intensiven Song, der auch noch einen großartigen Mitgrowlpart enthält, hören bzw. live erleben dürfen.

Im Gegensatz zu dem recht harten aber monotonen Vorgängeralbum „Drowning Of A Culture", schafft es „Carriers" trotz aller Härte leichtfüßig und befreit zu wirken. Die Gitarrenarbeit wird nun komplett von Daniel Kolbenschlag gestemmt, der aus seiner 8-saitigen Gitarre ein verblüffendes Spektrum an Melodien und brachialen Riffs rausholt. Die Schlagzeugarbeit von Freddy Schirra kann sich in Variation und Präzision mit den besten technisch orientierten Deathmetal-Bands der Welt messen. Der Bass von Nik verleiht „Carriers" noch ein wenig mehr Tiefgang. Selbst das Coverartwork, welches auch von Sänger Daniel stammt, ist State of the Art. Der Bestnote steht einzig und allein der, meiner Meinung nach, oft nicht ganz so saubere und etwas unsicher wirkende Cleangesang von Daniel im Weg. Allerdings mache ich mir keinerlei Sorgen, dass auch dieses Kritikpünktchen auf der nächsten Platte ausgeräumt ist. 
Man kann sich mit Instrumenten hinter Bergen von Technik verstecken, doch der Gesang bleibt absolut ehrlich und steht deshalb nackt im Vordergrund. Es ist glücklicherweise keine glattproduzierte Pop-Platte sodass man, wie bei Jazz oder Blues, jedes feine Zittern der Stimme, jede Anstrengung und auch Unsauberkeit hört. All das macht den Charme dieses Gesangstils aus und macht ihn verwundbar und auch liebenswert zugleich.

INDICATOR haben es geschafft den Provinzmief hinter sich zu lassen und brechen mit großen Schritten zu neuen Ufern auf. Einer Headlinertour sollte ab jetzt nichts mehr im Wege stehen. Haut rein Jungs! (Andreas)

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 5

Spielzeit: 26:10 min

Label: Eigenproduktion

Veröffentlichungstermin: 21.03.2014

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