swedenrock2015Nachdem die meisten Festivals ihr Billing mehr oder minder schon feststehen haben, will auch das SWEDENROCK im schwedischen Sölvesborg nicht nachstehen und schiebt noch ein paar neue Bands nach. Auch wenn der Reigen nicht so umfangreich ausfällt wie bei den Veröffentlichungswellen zuvor, so haben die wenigen Bands eine stilistische Bandbreite, von der sich die Konkurrenz ein großes Stück abschneiden kann. Von der extremen Fraktion bis hin zum zartbesaiteten Rocker wird hier jeder bedient, alles was klassische Rock – Und Metalmusik zu bieten hat. Doch nicht nur in Sachen Bandauswahl ist das SWEDENROCK ein Ereignis, das der Fan unbedingt einmal besucht haben sollte, das Flair dort ist einzigartig. Das liegt nicht zuletzt an den Umständen dort vor Ort, speziell die Lage direkt am Meer ist genial und bestens geeignet für viel Party mit Gleichgesinnten.

Wer störte sich auf Festivals nicht immer schon daran, ewig sein Gepäck schleppen zu müssen, dann noch auf dem Weg zum Gelände ein weiteres Paar Schuhe zu durchlaufen oder auch auf dem Weg dorthin an fast stadtähnlichen Aufbauten vorbei zu wandern? In Schweden ist das alles anders, es gibt mehrere Campingplätze, die alle ihren eigenen Parkplatz haben und rund ums Gelände verteilt sind. Durch eigene Parkplätze für Wohnwagen und Motorräder wird die Logistik noch weiter gestrafft, so dass es keiner weit hat zu seinen Bands.

Das ist allerdings nicht der einzige Vorteil des hauseigenen Geländes. Die schöne Lage nur ein paar Meter vom Meer entfernt, ist weitaus charmanter als so manche Autobahnraststätte oder wo man schon alles hat Festivalbesucher hat zelten lassen. Von der Größe her fasst das übersichtliche Areal die 33500 Besucher locker, so dass es keine großen Staus gibt. Dazu kommt eine große Anzahl von Spültoiletten, teils fest installiert, eine durchgehende Trinkwasserversorgung und Duschhäuser.

Wen ärgerten nicht schon mal Stiefel oder anders gekleidete Füße anderer Fans drei Stockwerke zu weit oben im eigenen Genick? Der wird hier seine himmlische Ruhe haben! Das in die vorderen Reihen kommen auf dem Luftweg ist beim SWEDENROCK ebenso wenig erwünscht, wie das Nachexerzieren der neuesten im Hinterhoffitnesscenter erlernten Karatemoves oder auch die Christian-Schwarzer-Nummer. Doch keine Angst, der Schwede, weiß zu feiern, ist oft textsicher und bewegt sich nur etwas, nun ja, freigeistiger.

Und nervte es nicht immer schon, wenn eigentlich arrivierte Formationen mit 50 oder 60 Minuten Spielzeit abgespeist wurden? Da haben die Acts gerade mal Zeit, genau die Lieder zu spielen, die man selber nicht mehr hören kann. Beim SWEDENROCK haben die Bands auf den Hauptbühnen 75 oder 90 Minuten und können teilweise ihr komplettes Set aufbieten. Durch die somit entstehenden langen Umbauphasen, hat man auch genug Zeit, die Bühnenproduktion aufzubauen.

Und die zuletzt bestätigten Bands benötigen auch diese Zeit, vor allem CARL PAMER´S ELP LEGACY, denn die ohnehin oft schon epischen Stücke werden sicher mit der ein oder anderen Improvisation aufgewertet werden. Der ASIA-Mann hält weiter die Fahne von EMERSON, LAKE AND PALMER hoch, die in den Siebzigern zu den ganz Großen des Progressive Rock zählten.

Ebenfalls besten Stoff aus den Siebzigern bieten die unverwüstlichen MOTHER´S FINEST, wenngleich sie musikalisch völlig anders gelagert sind. Ihr Herz schlägt für deftigen Funk, der bei ihnen eine perfekte Verbindung mit Hardrock eingeht. Damit waren sie stilprägend für viel Acts und sind auch heute noch relevant. Das liegt vor allem an der phantastischen Frontfrau Joyce Kennedy, die immer noch verdammt heiß ist.

In den frühen Siebzigern war für FREE bereits schon Schluss, aus ihnen sollte später BAD COMPANY entstehen. Von der Band sind Andy Fraser und Simon Kirke auch heute noch aktiv und starteten kürzlich mit Spike, dem Sänger von THE QUIREBOYS das Projekt SPIKE´S FREE HOUSE. Da dieser mit seiner Stammkapelle auch des SWEDENROCK beehrt, dachte er, dass er dann gleich mit zwei Showcases dort auflaufen könnte, so dass man sich nun berechtigte Hoffnungen auf ein paar Klassiker der früheren Band von Kirke und Fraser machen darf.

Von ganz anderem Kaliber sind da CHILDREN OF BODOM, die zur Speerspitze des Melodic Death zählen. Mit ihren irrwitzig schnellen Läufen und den unfassbaren Keyboard-Gitarrenduellen können die Finnen sowohl bei Traditionsmetallern als auch bei Todesbleijüngern punkten. Nach acht Studioalben gehören sie zu den Größen im Metalgeschäft. Da wollen die Schweden von MORBUS CHRON noch hin, die sogar noch mehr Wert auf den technischen Aspekt legen als Alexi Laiho und seine Mannen. Mit den einheimischen Extremmetallern ist dann auch der eröffnende Mittwoch komplett.

Aus dem Deathmetal entstiegen auch einst die britischen Doom-Meister von MY DYING BRIDE, die jedem Billing de ganz spezielle Note geben. Ihre tieftraurigen Epen werden von Sänger Aaron Stainthorpe kongenial durchlebt, die schiere Wucht, ein mitreißendes Theater ist garantiert. Ebenso ungewöhnlich sind die Youngster dieser Bestätigungsrunde. BEASTMILK lassen sich stilistisch gar nicht einordnen, lavieren irgendwo zwischen Postrock, Psychedelic und Classic Rock und sind derzeit eines der heißesten Eisen der Rockszene.

Das Festival kostet für drei Tage vom 04.-06. Juni 2015 2390 SEK
Die auf 10500 limitierten vier Tagestickets vom 03.-06. Juni 2015 kosten 2590 SEK
Für das auf 2000 limitierte VIP-Ticket sind 3950 SEK fällig

Kinder unter dreizehn Jahren haben, nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten freien Zutritt
Kinder unter drei Jahren sind auf dem Festival nicht zugelassen

Weitere Infos findet ihr auf der Homepage

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